Europas Herausforderung: Die Lücke in der Waffenunterstützung für die Ukraine

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die militärische Unterstützung der Ukraine durch die USA steht auf dem Prüfstand, und die Frage, wie schnell Europa diese Lücke füllen kann, wird immer drängender. Analysten warnen, dass die ukrainischen Streitkräfte ohne die Milliarden an amerikanischen Waffenlieferungen innerhalb weniger Monate ins Wanken geraten könnten.

Die militärische Unterstützung der Ukraine durch die USA steht auf dem Prüfstand, und die Frage, wie schnell Europa diese Lücke füllen kann, wird immer drängender. Analysten warnen, dass die ukrainischen Streitkräfte ohne die Milliarden an amerikanischen Waffenlieferungen innerhalb weniger Monate ins Wanken geraten könnten. Die Trump-Administration hat die Lieferung von Waffen im Wert von bis zu 11 Milliarden US-Dollar an die Ukraine ausgesetzt, was die europäischen Verbündeten unter Druck setzt, die entstandene Lücke zu schließen.

Die europäischen Verteidigungsindustrien haben ihre Produktion zwar erhöht, doch die Fortschritte sind ungleichmäßig. Länder müssen ihre eigenen Waffenbestände aufrechterhalten, was die Fähigkeit Europas einschränkt, die amerikanische Unterstützung vollständig zu ersetzen. Der ehemalige stellvertretende Generalstabschef der ukrainischen Streitkräfte, Lt. Gen. Ihor Romanenko, betonte, dass Europa nicht in der Lage sei, die amerikanische Hilfe zu ersetzen.

Die Ukraine hat begonnen, ihre eigene Rüstungsproduktion zu steigern, darunter Drohnen und Artilleriesysteme. Dennoch warnen ukrainische Offizielle, dass die militärische Lage ohne die Unterstützung der USA prekär werden könnte. Der Abgeordnete Fedir Venislavskyi schätzt, dass die Ukraine etwa sechs Monate ohne systematische Hilfe aus den USA durchhalten könnte, doch einige Analysten halten dies für zu optimistisch.

Die Vereinigten Staaten haben seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 fast die Hälfte der militärischen Unterstützung für die Ukraine bereitgestellt. Obwohl der Anteil der USA an den aktuellen Lieferungen auf etwa 20 Prozent gesunken ist, sind diese Lieferungen die tödlichsten und wichtigsten, so Malcolm Chalmers vom Royal United Services Institute.

Die Europäische Kommission hat einen Plan zur Erhöhung der Verteidigungsbudgets angekündigt, um die Waffenproduktion zu beschleunigen. Doch bisherige Bemühungen sind oft an nationalen Prioritäten und der Unfähigkeit der Verteidigungsunternehmen, ohne langfristige Verträge zu investieren, gescheitert. Camille Grand, ein Experte für Verteidigungsinvestitionen, betont, dass mehr politischer Wille erforderlich ist, um die Rüstungsproduktion zu steigern.

Die Ukraine versucht, ihre Verteidigungsfähigkeiten durch die Produktion eigener Systeme zu stärken. Premierminister Denys Shmyhal erklärte, dass die Ukraine in der Lage sein werde, bis Ende des Jahres genügend Artillerie zu produzieren. Dennoch bleibt die Herausforderung bestehen, fortschrittliche Luftverteidigungssysteme in ausreichender Zahl herzustellen.

Ohne die Unterstützung der USA könnte die Ukraine gezwungen sein, einem ungünstigen Waffenstillstand mit Russland zuzustimmen, was den Verlust von Territorium und die Aufgabe der NATO-Ambitionen bedeuten könnte. Die Aussetzung der militärischen Hilfe erschwert es der Ukraine, eine gerechte und dauerhafte Lösung des Konflikts zu erreichen, so David Shimer, ein ehemaliger Direktor des Nationalen Sicherheitsrats für Osteuropa und die Ukraine.

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