MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Europas Gasmärkte stehen vor einer herausfordernden Wintersaison, die durch steigende Preise und unsichere Lieferungen aus Russland geprägt ist. Die Energiekrise von 2022 hat bereits tiefe Spuren hinterlassen, und die aktuelle Lage verspricht kaum Entspannung.
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Die bevorstehende Wintersaison stellt Europas Gasmärkte vor erhebliche Herausforderungen. Die Preise steigen, während die Unsicherheit über die russischen Gaslieferungen wächst. Diese Situation erinnert an die Energiekrise von 2022, als die Gaspreise auf nahezu 350 Euro pro Megawattstunde kletterten und zahlreiche Unternehmen gezwungen waren, ihre Produktion zu drosseln oder ganz einzustellen. Dies führte zu erheblichen Arbeitsplatzverlusten und beeinträchtigte die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie.
Der aktuelle Gasverbrauch in der Europäischen Union liegt 17 % unter dem Durchschnitt der fünf Jahre vor der Pandemie. Dies zeigt, dass die Nachfrage zwar gesunken ist, die Preise jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau verharren. Experten warnen vor einem weiteren Anstieg der Gaspreise, der durch die Konkurrenz mit Asien um Flüssigerdgas und die ungewisse Zukunft der russischen Gaslieferungen verschärft werden könnte.
Die Gasvorräte in der EU sind um 10 % gesunken und liegen derzeit bei 85 %. Diese Entwicklung sorgt für Unbehagen, da kalte Wetterbedingungen die Bestände schneller als in den letzten beiden milden Wintern verringern könnten. Die Europäische Kommission hat daher das Ziel für die Auffüllung der Vorräte erhöht, was den Preisdruck weiter steigern könnte.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist das zum Jahresende auslaufende russische Transitabkommen, das Europa über die Ukraine mit Gas versorgt. Francisco Blanch von der Bank of America prognostiziert einen möglichen Anstieg der EU-Gaspreise auf bis zu 70 Euro pro Megawattstunde im nächsten Jahr, verglichen mit den aktuellen nahezu 50 Euro pro Megawattstunde.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind bereits spürbar. In den letzten vier Jahren mussten Dutzende von Fabriken schließen, was zum Verlust von nahezu einer Million Arbeitsplätzen in der Fertigungsindustrie führte. Mario Draghi, der frühere Chef der Europäischen Zentralbank, betonte kürzlich, dass der Verlust von relativ günstigem russischem Gas im Zuge des Ukraine-Kriegs 2022 enorme wirtschaftliche Kosten verursacht hat.
Unternehmen wie das in Oslo notierte Düngemittelunternehmen Yara warnen davor, angesichts der derzeit etwas niedrigeren Energiepreise die Wachsamkeit zu verlieren. Die Preise liegen immer noch über denen in Regionen wie den USA, dem Nahen Osten und Russland. Diese Diskrepanz könnte die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen weiter beeinträchtigen.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Energieversorgung in Europa zu sichern und die wirtschaftlichen Folgen abzumildern. Die europäische Industrie steht vor der Herausforderung, sich an die neuen Gegebenheiten anzupassen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.
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