PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um den europäischen Markt für Trägerraketen zu revolutionieren. Mit der Einführung der European Launcher Challenge soll der Wettbewerb unter den europäischen Raumfahrtunternehmen angekurbelt werden, ähnlich wie es in den USA bereits der Fall ist.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA hat kürzlich die European Launcher Challenge ins Leben gerufen, um den Wettbewerb im europäischen Markt für Trägerraketen zu fördern. Ziel ist es, bis 2030 eine dynamische und wettbewerbsfähige Industrie zu etablieren, die mit der der USA vergleichbar ist. Im Rahmen dieses Programms werden europäische Unternehmen aufgefordert, Vorschläge für den Transport von ESA- und anderen europäischen Regierungssatelliten in den Orbit einzureichen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Herausforderung besteht darin, dass die teilnehmenden Unternehmen bis 2028 mindestens eine Demonstration eines verbesserten Trägersystems durchführen. Diese Initiative steht allen europäischen Unternehmen offen, die im Bereich der Trägerraketen tätig sind. Toni Tolker-Nielsen, der amtierende Direktor für Raumfahrttransporte der ESA, betonte die Bedeutung größerer Trägerraketen, da diese wirtschaftlich und physikalisch effizienter sind.
Derzeit ist Arianespace der einzige europäische Anbieter, der Verträge für den Start von wissenschaftlichen, Erdbeobachtungs-, Navigations- und Militärsatelliten der ESA erhält. Die Ariane 6 und Vega C Raketen, die von Arianespace betrieben werden, wurden mit ESA-Mitteln entwickelt. Die Vega C wird bald von der italienischen Firma Avio übernommen. Die European Launcher Challenge orientiert sich an den kommerziellen Vertragsmethoden der NASA, die vor fast 20 Jahren mit dem kommerziellen Frachtprogramm der Agentur begannen.
Ungewöhnlich für die ESA ist der weitgehend freihändige Ansatz bei dieser Herausforderung. Die Agentur setzt nur wenige Anforderungen, darunter die Bedingung, dass die Gewinner einen “europäischen Startdienst” anbieten, der von europäischem Territorium aus startet. Dies schließt das französisch verwaltete Guiana Space Center in Südamerika ein. Die ESA legt keine Anforderungen an die Leistung der Trägerraketen, deren Wiederverwendbarkeit oder die genaue Anzahl der ausgewählten Unternehmen fest.
Die Entwicklung der Ariane 6 kostete die europäischen Regierungen über 4 Milliarden US-Dollar. Die European Launcher Challenge erhielt im Jahr 2023 die vorläufige Genehmigung von den 23 Mitgliedsstaaten der ESA. Die ESA hat kürzlich eine “Aufforderung zur Angebotsabgabe” veröffentlicht, mit der europäische Trägerraketenunternehmen zur Einreichung von Vorschlägen aufgefordert werden. Die Frist für die Einreichung endet am 5. Mai, und die ESA plant, die besten Vorschläge im Sommer auszuwählen.
Die ESA hat bis zu 169 Millionen Euro pro Teilnehmer bereitgestellt, was für die europäischen Startups, die bisher nur wenige hundert Millionen Euro gesammelt haben, eine erhebliche Finanzierung darstellt. Allerdings müssen die Führungskräfte der ESA und die Gewinner der Herausforderung ihre Heimatregierungen davon überzeugen, die Finanzierung zu übernehmen. Im Vergleich zu den USA, wo es mehrere kommerzielle Trägerraketenunternehmen gibt, hinkt Europa hinterher. Die US-Wirtschaft ist etwa 50 Prozent größer als die der Europäischen Union, was die Diskrepanz erklärt.
Europäische Beamte streben danach, eine führende Position im globalen kommerziellen Trägerraketenmarkt zurückzugewinnen. Angesichts der Dominanz von SpaceX ist dies jedoch eine große Herausforderung. In den letzten drei Jahren haben europäische Politiker gesehen, wie ihr Zugang zu russischen Trägerraketen nach der Invasion der Ukraine versiegt ist. Die ESA plant, mit der Europäischen Kommission zusammenzuarbeiten, um spezifische Satellitenstarts auf den neuen kommerziellen Raketen zuzuweisen.
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