MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz der jüngsten Abverkäufe an den US-Märkten zeigen sich die europäischen Börsen am Dienstag widerstandsfähig und starten mit Aufschlägen in den Handel. Während die Wall Street mit hausgemachten Problemen kämpft, profitieren europäische Märkte von einer robusteren Performance.
Die europäischen Börsen haben sich am Dienstag als widerstandsfähig erwiesen, trotz der jüngsten Abverkäufe an den US-Märkten. Diese Abverkäufe sind auf spezifische Probleme in den USA zurückzuführen, wie etwa die steigenden Kosten für Stromimporte aus Kanada, die durch Strafzölle um 25 Prozent teurer geworden sind. US-Präsident Donald Trump hat zudem eine mögliche Rezession in den USA nicht ausgeschlossen, was die Unsicherheiten an den Märkten weiter verstärkt.
Der DAX konnte um 0,7 Prozent auf 22.779 Punkte zulegen, während der Euro-Stoxx-50 um 0,6 Prozent auf 5.417 Punkte stieg. Am Devisenmarkt kletterte der Euro über die Marke von 1,09 Dollar, unterstützt durch steigende Renditen an den Anleihemärkten. Ein wesentlicher Faktor für die jüngsten Kursgewinne im DAX ist das geplante milliardenschwere Fiskalpaket von Union und SPD. Sollte dieses Paket scheitern, droht dem DAX ein Absturz, da die Zustimmung der Grünen noch nicht gesichert ist.
Hellofresh erlebte einen Einbruch von 13,5 Prozent, da der Lieferdienst zwar die Profitabilität steigern will, jedoch mit fallenden Umsätzen rechnet. Analysten hatten ursprünglich ein Umsatzwachstum erwartet, was zu einem negativen Vorzeichenwechsel führte, den die Börse nicht gut aufnahm. Auch Henkel zeigte sich mit einem vorsichtigen Ausblick für das laufende Jahr, obwohl die Kennzahlen für 2024 im erwarteten Rahmen lagen.
Positiv überraschten hingegen die Zahlen von VW für das Gesamtjahr 2024. Der optimistische Ausblick des Autobauers könnte dazu beitragen, dass sich Europas Börsen von den Kursrutschen der US-Tech-Werte abkoppeln. VW legte um 1,6 Prozent zu, was angesichts der ökonomischen Unsicherheiten und der US-Strafzoll-Debatten als bemerkenswert gilt.
Im Luftfahrtsektor drückte ein gesenkter Ausblick von Delta Air Lines auf die Aktienkurse. Lufthansa verlor 2,5 Prozent, Air France-KLM 5,6 Prozent und Easyjet 1,8 Prozent. Dies steht im Kontrast zu den positiven Erwartungen, die nach den ersten Buchungsaussagen zum Sommergeschäft bestanden hatten.
Ein Lichtblick war die Performance von Redcare, deren Aktien um 15,7 Prozent stiegen. Die Online-Apotheke bleibt für das Jahr 2025 optimistisch und plant weiteres Wachstum, wobei die Profitabilität im Fokus steht. Die EBITDA-Marge, die 2024 auf 1,4 Prozent gedrückt wurde, soll wieder auf 2 bis 2,5 Prozent steigen.
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