BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäische Halbleiterindustrie steht vor großen Herausforderungen im globalen Wettbewerb mit den USA und China. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, fordern führende Branchenvertreter eine Neuauflage des sogenannten Chips Act, der die Wettbewerbsfähigkeit Europas stärken soll.
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Die europäische Halbleiterindustrie sieht sich zunehmend unter Druck, im globalen Wettbewerb mit den USA und China nicht ins Hintertreffen zu geraten. Um diesem Trend entgegenzuwirken, fordern führende Vertreter der Branche eine umfassende Neuauflage des sogenannten Chips Act. Diese Initiative, die als Chips Act 2.0 bezeichnet wird, soll der Europäischen Union helfen, ihre Position im internationalen Markt zu festigen und auszubauen.
Mario Draghi, der ehemalige Präsident der Europäischen Zentralbank, hat in einem kürzlich veröffentlichten Bericht Empfehlungen ausgesprochen, die von der Interessenvertretung SEMI Europe unterstützt werden. Diese Empfehlungen beinhalten unter anderem die Schaffung eines zentralisierten EU-Haushalts und die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für strategische Hightech-Projekte. Ziel ist es, die Investitionen in die europäische Halbleiterbranche über den ursprünglichen Chips Act von 2023 hinaus zu erweitern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der vorgeschlagenen Maßnahmen ist die Entwicklung einer strategischen Exportpolitik. Angesichts der zunehmenden Ausfuhrbeschränkungen der USA und Chinas für Chip-Technologie und strategische Rohstoffe wird die Notwendigkeit einer eigenständigen europäischen Exportpolitik immer deutlicher. Diese soll dazu beitragen, die strategischen Interessen der EU zu wahren und ihre Position auf der globalen Bühne zu stärken.
Die European Semiconductor Industry Association (ESIA), die bedeutende Akteure wie Infineon, STMicroelectronics und NXP vertritt, unterstützt ebenfalls die Forderung nach einem Chips Act 2.0. Die ESIA betont die Notwendigkeit, die Produktion in Bereichen mit wachsender Konkurrenz aus China zu fördern und die europäische Halbleiterindustrie insgesamt zu stärken.
SEMI Europe hebt zudem hervor, dass die EU nicht nur neue Fertigungskapazitäten anziehen, sondern auch Anreize zur Förderung neuer Technologien und der Halbleiterversorgungskette schaffen sollte. Diese Maßnahmen sind entscheidend für den Erfolg der grünen Wende Europas und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Halbleiterindustrie.
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