Europäische Bemühungen um Einfluss bei Ukraine-Verhandlungen

PARIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die diplomatischen Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Konflikts nehmen an Fahrt auf, während europäische Staats- und Regierungschefs in Paris zusammenkommen, um ihre Position zu stärken.

Die jüngsten Entwicklungen in den Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges haben die europäischen Staats- und Regierungschefs dazu veranlasst, sich in Paris zu einem Sondergipfel zu treffen. Ziel ist es, eine gemeinsame Strategie zu entwickeln, um bei den Friedensgesprächen zwischen den USA und Russland nicht außen vor zu bleiben. Der französische Außenminister Jean-Noël Barrot bestätigte das Treffen, ohne jedoch die genaue Teilnehmerliste zu nennen. Erwartet wird jedoch die Teilnahme von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Parallel dazu planen die USA und Russland Gespräche in Saudi-Arabien, bei denen es um ein Ende des russischen Angriffskriegs gehen soll. Berichten zufolge sind europäische Vertreter von diesen Gesprächen ausgeschlossen, was die Besorgnis der Europäer verstärkt, in den Verhandlungen marginalisiert zu werden. Auch die Ukraine wird keine Vertreter entsenden, was die Dringlichkeit der europäischen Bemühungen unterstreicht.

Ein Anruf von Donald Trump bei Wladimir Putin wird vom Kreml als Wendepunkt im Ukraine-Krieg betrachtet. Putins Sprecher Dmitri Peskow betonte, dass dies ein Signal für die Bereitschaft zu einem Dialog sei. Dennoch erfordert ein geplantes Treffen zwischen Trump und Putin noch umfangreiche Vorbereitungen, da die Beziehungen zwischen den beiden Ländern als stark belastet gelten.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas warnte davor, in eine Falle Putins zu laufen, die darauf abzielt, Europa zu spalten. Sie betonte die Notwendigkeit einer erheblichen militärischen Unterstützung durch Europa und die USA, um glaubwürdige Sicherheitsgarantien zu schaffen. Der britische Premierminister Keir Starmer, der ebenfalls in Paris erwartet wird, unterstrich die Bedeutung einer geeinten transatlantischen Allianz.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj machte deutlich, dass Europa bei möglichen Friedensgesprächen mit Russland am Verhandlungstisch sitzen müsse. Er forderte eine einheitliche Verteidigungs- und Sicherheitsstrategie, die vor den Verhandlungen koordiniert werden sollte. Diese Forderung unterstreicht die Notwendigkeit einer stärkeren europäischen Beteiligung an den Gesprächen.

Währenddessen bleiben die USA in ihrer Haltung ausweichend. Der US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, äußerte sich auf der Münchner Sicherheitskonferenz zurückhaltend zur Beteiligung europäischer Verbündeter an den Verhandlungen. Frühere Verhandlungen seien gescheitert, weil zu viele Parteien beteiligt gewesen seien, so Kellogg.

Die Ukraine verteidigt sich seit fast drei Jahren mit westlicher Unterstützung gegen die russische Invasion. Russland kontrolliert derzeit etwa ein Fünftel des ukrainischen Staatsgebiets, einschließlich der Krim, die bereits 2014 annektiert wurde. Die aktuellen diplomatischen Bemühungen könnten entscheidend für die Zukunft der Region sein.

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