Europäische Aktienmärkte im Aufschwung: DAX erreicht neuen Höchststand

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich weiterhin robust, angetrieben durch positive Entwicklungen in Deutschland und der Eurozone. Der DAX erreichte einen neuen Höchststand, während Analysten die Auswirkungen der jüngsten politischen Entscheidungen auf die Märkte diskutieren.

Die europäischen Aktienmärkte setzen ihren Aufwärtstrend fort, wobei der DAX am Dienstag um 1 Prozent auf 23.381 Punkte zulegte. Am späten Vormittag erreichte er mit 23.476 Punkten einen neuen Rekordstand. Diese positive Entwicklung wird maßgeblich durch die jüngsten Kreditpakete zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten und Aufrüstung unterstützt. Trotz der Zustimmung des Bundestags zu diesen Maßnahmen blieb ein zusätzlicher Impuls für den DAX aus, da diese bereits eingepreist waren. Einige der jüngsten Favoriten verzeichneten sogar Gewinnmitnahmen.

Der MDAX und der SDAX profitierten ebenfalls, wobei letzterer um 3 Prozent zulegte. Der Euro-Stoxx-50 konnte mit einem Plus von 0,7 Prozent nicht ganz mithalten. Marktbeobachter betonen, dass kleinere, von der Inlandskonjunktur abhängige Unternehmen besonders von den deutschen Konjunkturmaßnahmen profitieren werden. Analysten sehen in der Aufhebung der deutschen Schuldenbremse einen bedeutenden Moment in der europäischen Geschichte, der den Euro langfristig stärken könnte.

Die Strategen von Goldman Sachs heben die gegensätzlichen Entwicklungen in Europa und den USA hervor. Während Europa mehr Wachstumschancen sieht, nehmen die Wachstumsrisiken in den USA zu. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind bereits stark gestiegen, obwohl die aktuelle Lage weiterhin kritisch beurteilt wird. Ein potenzielles Risiko für die europäischen Märkte bleibt eine mögliche Talfahrt an der US-Technologiebörse Nasdaq, die auch auf die europäischen Kurse drücken könnte.

Am Mittwoch steht die nächste Sitzung der US-Notenbank an, gefolgt vom Großen Verfalltag an den internationalen Terminbörsen am Freitag. Marktteilnehmer erwarten, dass der Verfallstag den Aufwärtstrend verlängern könnte. Zudem wird das angekündigte Telefonat zwischen Trump und Putin zur möglichen Waffenruhe in der Ukraine mit Spannung erwartet. Ein Wiederaufbau der Ukraine könnte insbesondere Unternehmen aus dem Infrastrukturbereich zugutekommen.

Der Goldpreis bleibt auf Rekordkurs und stieg zur Schlussglocke auf über 3.036 Dollar je Feinunze. Marktstratege Ruben Ferrara von Flowcommunity verweist auf die schwache US-Wirtschaft und den Einfluss des Trump-Protektionismus. Taubenhafte Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell könnten den Goldpreis weiter antreiben, während erfolgreiche Friedensgespräche zum Ukraine-Krieg den Anstieg begrenzen könnten.

Im DAX gehörten Rheinmetall, Bayer und Deutsche Bank mit Kursgewinnen zwischen 4 und 6 Prozent zu den Gewinnern. Dagegen beendeten Heidelberg Materials ihre Hausse mit Gewinnmitnahmen. Bei den Einzelwerten der zweiten und dritten Reihe waren Aktien aus dem Rüstungssektor wie Hensoldt und Infrastrukturgewinner wie Bilfinger gefragt. Besonders stark legten Deutz-Aktien zu, da der Markt auf eine Lieferung von Dieselmotoren für die Bundeswehr spekuliert.

Im MDAX stiegen Thyssenkrupp um 12,7 Prozent. Der Flughafenbetreiber Fraport veröffentlichte Jahreszahlen im erwarteten Rahmen, jedoch ohne Dividendenausschüttung für 2024. Springer Nature erfüllte die Erwartungen, lieferte jedoch einen konservativen Ausblick, was zu einem Kursrückgang führte.

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