Euclid-Mission: Erste Einblicke in die größte kosmische 3D-Karte
       
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MAILAND / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Euclid-Mission, die im letzten Jahr gestartet wurde, hat kürzlich auf dem Internationalen Astronautischen Kongress in Mailand einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Die Präsentation eines ersten Teils einer umfassenden Karte des Universums markiert den Beginn einer neuen Ära in der kosmischen Kartierung.



Die Euclid-Mission hat mit der Vorstellung eines ersten Mosaiks aus 208 Gigapixeln auf dem Internationalen Astronautischen Kongress in Mailand für Aufsehen gesorgt. Diese beeindruckende Karte basiert auf 260 Beobachtungen, die innerhalb von nur zwei Wochen zwischen dem 25. März und dem 8. April 2024 gemacht wurden. In dieser kurzen Zeitspanne konnte Euclid 132 Quadratgrad des südlichen Himmels in beispielloser Detailtreue erfassen, was mehr als das 500-fache der Fläche des Vollmonds entspricht.

Frank Grupp, der deutsche Projektleiter von der Ludwig-Maximilians-Universität in München und dem Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, betont die Bedeutung dieser Errungenschaft. Nach 15 Jahren intensiver Vorbereitung können die Projektbeteiligten nun die Früchte ihrer Arbeit ernten. Das vorgestellte Mosaik stellt lediglich ein Prozent der geplanten Himmelsdurchmusterung dar, die Euclid über sechs Jahre hinweg durchführen wird.

Während der Vermessung wird das Teleskop die Formen, Entfernungen und Bewegungen von Milliarden von Galaxien in bis zu zehn Milliarden Lichtjahren Entfernung beobachten. Ziel ist es, die größte kosmische 3D-Karte zu erstellen, die je angefertigt wurde. Diese Karte wird wertvolle Einblicke in den Einfluss von Dunkler Materie und Dunkler Energie auf das Universum bieten.

Bereits das erste Stück der Karte enthält etwa 14 Millionen Galaxien und mehrere zehn Millionen Sterne unserer Milchstraße. Die empfindlichen Kameras der Raumsonde haben eine unglaubliche Anzahl von Objekten detailliert erfasst. Besonders bemerkenswert ist die Sichtbarkeit der Struktur einer Spiralgalaxie, die beim Hineinzoomen in das Mosaik deutlich erkennbar bleibt.

Eine weitere Besonderheit sind die schwachen Wolken zwischen den Sternen unserer Galaxie, die als „galaktischer Zirrus“ bekannt sind. Diese Wolken aus Gas und Staub erscheinen in hellem Blau vor dem schwarzen Hintergrund des Weltraums und reflektieren das optische Licht der Milchstraße. Euclid kann diese Wolken dank seiner hochempfindlichen Kamera für sichtbares Licht sehen.

Die Veröffentlichung dieses Mosaiks ist nur ein Vorgeschmack auf das, was die Euclid-Mission noch bringen wird. Seit Beginn der routinemäßigen wissenschaftlichen Beobachtungen im Februar sind bereits zwölf Prozent der Untersuchung abgeschlossen. Die daraus resultierenden Bilder geben Einblick in die Herausforderungen der Datenerfassung und -verarbeitung.

Eine zentrale Herausforderung des Projekts ist die tägliche Verarbeitung der enormen Datenmengen. Das Euclid-Konsortium hat ein europäisches Netzwerk von neun Datenzentren aufgebaut, darunter das Deutsche Wissenschaftsdatenzentrum, das 7000 Prozessoren umfasst. Maximilian Fabricius, Leiter des SDC-DE, betont die Herausforderungen, die sich aus der sich ständig ändernden Soft- und Hardware ergeben, zeigt sich jedoch stolz auf die bisherigen Erfolge.

Die Veröffentlichung von 53 Quadratgrad der Vermessung, einschließlich einer Vorschau auf die Euclid-Deep-Field-Gebiete, ist für März 2025 geplant. Die kosmologischen Daten des ersten Missionsjahres werden 2026 für die Allgemeinheit freigegeben. Diese Daten werden nicht nur die wissenschaftliche Gemeinschaft bereichern, sondern auch neue Erkenntnisse über die Struktur und Entwicklung des Universums liefern.

Euclid-Mission: Erste Einblicke in die größte kosmische 3D-Karte
Euclid-Mission: Erste Einblicke in die größte kosmische 3D-Karte (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
Hinweis: Teile dieses Textes könnten mithilfe Künstlicher Intelligenz generiert worden sein.



Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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