BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union hat einen umfassenden Plan vorgestellt, um die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit von Unterseekabeln zu erhöhen. Diese Kabel sind entscheidend für die globale Kommunikation und Datenübertragung, und ihre Sicherheit ist von strategischer Bedeutung.
Die Europäische Union hat einen neuen Aktionsplan zur Stärkung der Sicherheit von Unterseekabeln vorgestellt, die als kritische Kommunikationsinfrastruktur gelten. Diese Initiative zielt darauf ab, Sabotageakte zu verhindern und potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen. Henna Virkkunen, Kommissionsvizepräsidentin für technologische Souveränität, betonte die Notwendigkeit, Bedrohungsakteure abzuschrecken und die Reparatur beschädigter Kabel zu beschleunigen. Die EU plant, verstärkte Sicherheitsanforderungen und Risikobewertungen für Unterseekabel einzuführen. Moderne und intelligente Kommunikationsleitungen am Meeresgrund sollen priorisiert finanziert und in Betrieb genommen werden, um die Resilienz zu stärken. Zudem sollen die Fähigkeiten zur Bedrohungsüberwachung in Regionen wie dem Mittelmeer sowie Nord- und Ostsee verbessert werden, um ein umfassendes Lagebild zu erstellen. Dies soll frühere Warnmeldungen und effizientere Reaktionen ermöglichen. Der bestehende Krisenrahmen wird auf EU-Ebene ausgebaut, um bei Vorfällen rasch handeln zu können. Zudem sollen mehr Reparaturkapazitäten bereitgestellt werden. Zur Abschreckung plant die EU, Sanktionen und diplomatische Maßnahmen gegen feindselige Akteure zu ergreifen. Dazu gehört auch die Förderung einer ‘Kabeldiplomatie’ mit globalen Partnern, um Bedrohungen besser zu verstehen. Die EU-Kommission und Kaja Kallas wollen in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten und der EU-Agentur für Cybersicherheit (Enisa) die geplanten Maßnahmen bis 2026 umsetzen. Bis Ende 2025 soll unter anderem die Kartierung bestehender und geplanter Unterseekabel abgeschlossen sein. Auch eine koordinierte Risikobewertung sowie eine Toolbox für die Kabelsicherheit mit Risikominderungsmaßnahmen sind vorgesehen. In der Ostsee kam es zuletzt wiederholt zu Kabelbrüchen, die westliche Beobachter auf Sabotage durch russische Schiffe zurückführen. Das deutsch-finnische Daten-Seekabel C-Lion 1 wurde kürzlich erneut beschädigt. Kaja Kallas betonte, dass Sabotageakte angemessen bestraft werden müssen, um potenzielle Täter abzuschrecken.
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