HAMBURG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die europäische Union bereitet sich auf eine neue Runde von Handelskonflikten mit den USA vor, nachdem die Vereinigten Staaten unter der Regierung von Donald Trump erhebliche Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China erhoben haben.
Die EU plant, als Reaktion auf die US-amerikanischen Strafzölle eigene Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen. Diese könnten insbesondere Produkte betreffen, die für republikanische Senatoren von Bedeutung sind, um politischen Druck auszuüben. Monika Schnitzer, Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, hat während des Matthiae-Mahls in Hamburg ein starkes Signal in diese Richtung gesendet.
Die USA haben kürzlich die Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko auf 25 Prozent und auf chinesische Waren auf 20 Prozent erhöht. Diese Maßnahmen haben weltweit Besorgnis ausgelöst und die EU dazu veranlasst, ähnliche Schritte zu erwägen, um ihre eigenen wirtschaftlichen Interessen zu schützen.
Ein möglicher Ansatz der EU könnte darin bestehen, Zölle auf Produkte zu erheben, die in den Wahlkreisen republikanischer Senatoren eine wichtige Rolle spielen. Dies erinnert an frühere Maßnahmen, bei denen Zölle auf Harley-Davidson-Motorräder, Bourbon und Sojabohnen erhebliche Wirkung zeigten.
Die EU-Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera, die ebenfalls an der Veranstaltung in Hamburg teilnahm, unterstrich die Bedeutung einer starken europäischen Antwort. Sie betonte, dass die EU nicht bereit sei, Wettbewerbsverfahren gegen große US-Tech-Unternehmen als Verhandlungsmasse in Abkommen mit den USA aufzugeben.
Die Nähe der Tech-Giganten zu Trump wird als Versuch gesehen, politische Unterstützung zu sichern. Die europäische Kontrolle über US-Technologieunternehmen dauert bereits mehrere Jahre an und hat sich zuletzt verstärkt gegen Unternehmen wie den Facebook-Mutterkonzern Meta und Apple gerichtet.
Die geplanten Vergeltungszölle der EU könnten weitreichende Auswirkungen auf die transatlantischen Handelsbeziehungen haben. Experten warnen vor einer Eskalation des Handelskonflikts, der nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Spannungen zwischen den beiden Märkten verschärfen könnte.
In der Vergangenheit haben solche Handelskonflikte zu erheblichen Verwerfungen in den betroffenen Industrien geführt. Die EU muss daher sorgfältig abwägen, welche Produkte von den Zöllen betroffen sein sollen, um den größten politischen Druck auszuüben, ohne die eigenen wirtschaftlichen Interessen zu gefährden.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich die Situation entwickelt und ob es möglicherweise zu einer Einigung zwischen den USA und der EU kommt, die eine Eskalation verhindern könnte. Bis dahin bleibt die Lage angespannt, und die Märkte beobachten die Entwicklungen mit großer Aufmerksamkeit.
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