BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Angesichts der geopolitischen Spannungen und der Bedrohung durch Russland plant die Europäische Union eine umfassende Verteidigungsstrategie, um sich auf mögliche militärische Konflikte vorzubereiten.
Die Europäische Union sieht sich gezwungen, ihre Verteidigungsstrategie grundlegend zu überdenken, um auf die wachsende Bedrohung durch Russland zu reagieren. Ein neues Strategiepapier der Europäischen Kommission unter der Leitung von Ursula von der Leyen warnt vor der realen Möglichkeit eines großangelegten Krieges mit Russland. Sollte Russland seine Ziele in der Ukraine erreichen, könnten sich die territorialen Ambitionen des Landes weiter ausdehnen. Die EU plant, bestehende militärische Fähigkeitslücken in sieben Schlüsselbereichen zu schließen, darunter Luftverteidigung, Raketenabwehr und Artilleriesysteme. Die gemeinsame Beschaffung von Rüstungsgütern soll die Kosten senken und die Zusammenarbeit der nationalen Streitkräfte verbessern. Um die Aufrüstung zu finanzieren, sind EU-Kredite in Höhe von 150 Milliarden Euro sowie Ausnahmen von den strengen EU-Schuldenregeln vorgesehen. Diese Maßnahmen sollen es ermöglichen, die Ukraine militärisch stärker zu unterstützen. Die Abhängigkeit von den USA wird in der Strategie weniger deutlich thematisiert, obwohl die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und EU-Verteidigungskommissar Andrius Kubilius ursprünglich eine deutliche Warnung vor Abhängigkeiten aussprechen wollten. Kritiker im Europäischen Parlament fordern eine ehrliche Neubewertung der transatlantischen Beziehungen. Die Sorge besteht, dass die USA im Falle von Konflikten die Nutzung von Waffensystemen einschränken könnten. Besonders betroffen wären Hightech-Produkte wie die Kampfjets des Typs Lockheed Martin F-35A Lightning II. Deutschland hat kürzlich 35 dieser Jets bestellt. Die EU muss nun entscheiden, wie sie ihre Verteidigungsfähigkeiten unabhängig von den USA stärken kann.
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