BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union hat ihre Mitgliedstaaten dazu aufgerufen, eine umfassende Sicherheitsanalyse von Auslandsinvestitionen in kritische Technologien durchzuführen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die wirtschaftliche Sicherheit der EU angesichts wachsender geopolitischer Spannungen zu stärken.
Die Europäische Union hat einen bedeutenden Schritt unternommen, um die wirtschaftliche Sicherheit ihrer Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen und der Gefahr, dass Schlüsseltechnologien in die falschen Hände geraten könnten, hat die EU-Kommission die 27 Mitgliedstaaten aufgefordert, eine 15-monatige Risikoanalyse zu Auslandsinvestitionen in Bereichen wie Halbleiter, Künstliche Intelligenz und Quantentechnologien durchzuführen.
Diese Initiative ist Teil einer umfassenderen Strategie, die darauf abzielt, potenzielle Bedrohungen für die wirtschaftliche Stabilität der EU zu identifizieren und zu bewältigen. Die Mitgliedstaaten sollen die Investitionen ihrer Unternehmen in Länder außerhalb der EU seit Anfang 2021 überprüfen. Ein Zwischenbericht ist für Juli 2025 geplant, gefolgt von einem abschließenden Bericht im Juni 2026. Obwohl die Empfehlung der Kommission unverbindlich ist, unterstreicht sie die Dringlichkeit, mit der die EU auf die aktuellen Herausforderungen reagiert.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die EU Pläne zur Stärkung der wirtschaftlichen Sicherheit durch intensivere Prüfung ausländischer Investitionen sowie durch koordinierte Kontrollen bei Exporten und Technologietransfers an Rivalen wie China formuliert. Diese Maßnahmen sind eine Reaktion auf die Risiken, die durch die COVID-19-Pandemie, Russlands Invasion in die Ukraine und zunehmende Cyberangriffe sichtbar wurden. Die EU sieht sich mit der Herausforderung konfrontiert, ihre technologischen Errungenschaften zu schützen und gleichzeitig ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit zu wahren.
Besondere Besorgnis herrscht darüber, dass Technologien in die Hände feindlicher Militär- oder Geheimdiensteinrichtungen gelangen könnten. Die Überprüfung von Auslandsinvestitionen soll letztlich Aufschluss darüber geben, ob weitere Maßnahmen auf EU- oder nationaler Ebene notwendig sind, um identifizierte Risiken zu bewältigen. Die EU-Kommission betont, dass es entscheidend sei, die wirtschaftliche Sicherheit der Union zu stärken, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein.
Die geopolitischen Spannungen könnten sich unter Umständen in einer zweiten Amtszeit von Präsident-elect Donald Trump weiter verschärfen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, proaktiv zu handeln und die wirtschaftlichen Interessen der EU zu schützen. Die EU-Mitgliedstaaten sind daher aufgefordert, eng zusammenzuarbeiten und ihre Anstrengungen zu koordinieren, um die wirtschaftliche Sicherheit der Union zu gewährleisten.
Die vorgeschlagene Risikoanalyse ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer stärkeren wirtschaftlichen Resilienz der EU. Sie bietet die Möglichkeit, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die wirtschaftliche Stabilität der Union zu sichern. Die EU-Kommission hofft, dass die Mitgliedstaaten die Bedeutung dieser Initiative erkennen und die notwendigen Schritte unternehmen, um die wirtschaftliche Sicherheit der EU zu stärken.
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