BRÜSSEL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Trotz verschärfter Gesetze zur Bekämpfung der Schifffahrtsverschmutzung sieht sich die Europäische Union mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Unzureichende Kontrollen und milde Sanktionen erschweren die Umsetzung der Umweltziele.

Die Europäische Union steht vor einer bedeutenden Herausforderung: Die effektive Bekämpfung der Verschmutzung ihrer Meere durch die Schifffahrt. Trotz verschärfter Gesetze und eines umfassenden Umweltaktionsprogramms, das 2022 in Kraft trat, bleibt die Umsetzung in den 22 küstennahen Mitgliedstaaten mangelhaft. Schlupflöcher und unzureichende Kontrollen ermöglichen es Schiffsbesitzern, ihre Recyclingpflichten durch außer-europäische Registrierungen zu umgehen. Dies wird durch die oft als zu mild angesehenen Sanktionen gegen Umweltsünder weiter begünstigt.

Der Europäische Rechnungshof hat in einem aktuellen Bericht auf diese Missstände hingewiesen. Nikolaos Milionis, ein Vertreter des Rechnungshofs, betont den unzureichenden Fortschritt der EU bei der Eindämmung der Meeresverschmutzung durch die Schifffahrt. Die Herausforderungen sind vielfältig: Ölverschmutzungen, unsachgemäße Abfallentsorgung und verlorene Container sind nur einige der Probleme, die das Erreichen des Null-Schadstoff-Ziels erschweren. Dieses Ziel ist entscheidend für den Schutz der menschlichen Gesundheit sowie der biologischen Vielfalt und der Fischbestände.

Ein weiteres ernstes Problem stellt die unklare Dimension der tatsächlichen Verschmutzung dar. Daten des europäischen Überwachungsdienstes “CleanSeaNet” zeigen, dass 2022 und 2023 etwa 7.700 mögliche Verschmutzungsfälle identifiziert wurden, auf die weniger als die Hälfte von den EU-Staaten reagiert wurde. Diese Unwissenheit über das tatsächliche Ausmaß der Verschmutzung und die Verantwortlichen erschwert ein gezieltes Vorgehen erheblich.

Obwohl die EU-Gesetzgebung verschärft wurde, bleibt die praktische Umsetzung in vielen Mitgliedstaaten hinter den Erwartungen zurück. Die milden Sanktionen und die Möglichkeit, durch außer-europäische Registrierungen Verpflichtungen zu umgehen, untergraben die Bemühungen zur Bekämpfung der Verschmutzung. Experten fordern daher eine strengere Durchsetzung der bestehenden Gesetze und eine Erhöhung der Sanktionen, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen.

Die EU steht vor der Herausforderung, ihre Meeresumwelt zu schützen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Interessen der Schifffahrtsindustrie zu berücksichtigen. Eine effektive Lösung erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten, eine verbesserte Überwachung und eine konsequente Durchsetzung der Umweltvorschriften. Nur so kann das Ziel einer sauberen und gesunden Meeresumwelt erreicht werden.

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EU kämpft mit Herausforderungen bei der Schifffahrtsverschmutzung
EU kämpft mit Herausforderungen bei der Schifffahrtsverschmutzung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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