WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Spannungen im Handelskonflikt zwischen den USA und China könnten bald auch die Finanzmärkte erfassen. Ein umfassendes Delisting chinesischer Unternehmen von amerikanischen Börsen steht im Raum, was weitreichende Folgen für Investoren und die globale Wirtschaft haben könnte.
Die Möglichkeit eines Delistings chinesischer Aktien von US-Börsen sorgt für Unruhe in den Finanzmärkten. US-Finanzminister Scott Bessent hat angedeutet, dass ein solcher Schritt nicht ausgeschlossen ist, was die ohnehin angespannten Handelsbeziehungen zwischen den USA und China weiter belasten könnte. Ein Delisting würde bedeuten, dass chinesische Unternehmen wie Alibaba, JD.com und Baidu ihre Aktien nicht mehr in den USA handeln könnten, was erhebliche Auswirkungen auf die globalen Märkte hätte.
Der Hintergrund für diese Überlegungen ist der Holding Foreign Companies Accountable Act, der seit 2020 in Kraft ist. Dieses Gesetz erlaubt es den USA, ausländischen Unternehmen den Zugang zu amerikanischen Börsen zu verwehren, wenn sie über einen Zeitraum von drei Jahren keinen Zugang zu den Prüfberichten dieser Unternehmen erhalten. Ein Delisting könnte auch durch eine Executive Order des Präsidenten erfolgen, was jedoch bisher weder unter Trump noch unter Biden geschehen ist.
Die wirtschaftlichen Folgen eines solchen Schrittes wären enorm. US-Investoren halten derzeit chinesische Aktien im Wert von rund 830 Milliarden US-Dollar. Ein plötzlicher Verkaufsdruck könnte nicht nur die Bewertungen dieser Aktien senken, sondern auch die Liquidität in Hongkong beeinträchtigen, da das Handelsvolumen in New York deutlich höher ist als in Hongkong.
Ein Umtausch der American Depositary Receipts (ADRs) in Originalaktien an der Börse in Hongkong wäre zwar möglich, doch viele Investoren könnten sich aus regulatorischen oder operationellen Gründen für einen Verkauf entscheiden. Dies würde zu einer massiven Abwertung der Titel führen. Gleichzeitig besteht die Gefahr eines Gegenschlags: Chinesische Investoren halten erhebliche Anteile an US-Aktien und Anleihen, deren Rückzug die US-Märkte empfindlich treffen könnte.
Obwohl ein pauschales Delisting als unwahrscheinlich gilt, zeigt sich die US-Regierung zunehmend bereit, wirtschaftspolitische Maßnahmen zu ergreifen, die kurzfristig Märkte destabilisieren könnten. Ein Delisting chinesischer Aktien würde im Finanzsektor eine neue Eskalationsstufe darstellen und schwer kalkulierbare Nebenwirkungen für beide Seiten mit sich bringen.
Experten wie Zongyuan Zoe Liu vom Council on Foreign Relations warnen davor, dass ein solches Delisting eine „Einwegwaffe“ wäre, die, einmal eingesetzt, nicht mehr verhandelbar ist. Anders als Zölle, die politisch justierbar bleiben, würde ein Delisting die Beziehungen zwischen den USA und China nachhaltig belasten.
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