LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat in London eine faszinierende Ausstellung eröffnet, die die Bemühungen der Menschheit zur Abmilderung der Auswirkungen von Sonnenstürmen illustriert.
Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) hat in London eine beeindruckende Ausstellung eröffnet, die die Anstrengungen der Menschheit zur Abmilderung der Auswirkungen von Sonnenstürmen illustriert. Diese Ausstellung, die unter dem Titel “Life in the Sun’s Atmosphere: from Disruption to Resilience” läuft, ist bis zum 14. März 2025 in Lloyd’s, dem weltweit führenden Versicherungs- und Rückversicherungsmarkt, zu sehen.
Die Ausstellung wurde von dem Fotografen und Geschichtenerzähler Max Alexander konzipiert und zeigt unter anderem Fotos von Instrumenten, die von der ESA-Mission Vigil getragen werden sollen. Diese Mission, die 2031 starten soll, wird Europas Fähigkeit zur Vorhersage von Raumwetter erheblich verbessern.
Obwohl die Erde etwa 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt ist, befindet sie sich dennoch in der Heliosphäre, einem riesigen Raumgebiet, das von den enormen Energiemengen und der intensiven Strahlung der Sonne dominiert wird. Phänomene wie Sonnenstürme und koronale Massenauswürfe können die Raumumgebung verändern und die Erdatmosphäre sowie das Magnetfeld beeinflussen.
Während diese Phänomene meist harmlos sind und gelegentlich atemberaubende Polarlichter hervorrufen, können extreme Ereignisse die Infrastruktur auf der Erde und im Weltraum stören, einschließlich Satellitenkommunikation, globaler Positionierungssysteme und Stromnetze. Angesichts der potenziellen wirtschaftlichen Folgen solcher Ereignisse erweitert die ESA Europas Fähigkeit zur Vorhersage von Raumwetter, wie die Entwicklung von Vigil zeigt.
Airbus UK ist der Hauptauftragnehmer für das Raumfahrzeug, und mehrere seiner Instrumente werden unter der Leitung britischer Institute entwickelt, darunter ein Magnetometer und ein Plasmaanalysegerät, die beide in der Fotoausstellung zu sehen sind.
Vigil wird das bestehende Raumwetternetzwerk der ESA, das von ihrem Missionskontrollzentrum in Deutschland verwaltet wird, erheblich erweitern. Dieses Netzwerk nutzt Beobachtungen aus verschiedenen Quellen, um umsetzbare Informationen über Sonnenaktivitäten bereitzustellen.
Max Alexander betont die Dualität der Sonne, die uns Leben schenkt, aber auch die Verwundbarkeiten der zunehmend komplexen Systeme aufzeigt, auf die wir angewiesen sind. Mit den Perspektiven führender Experten möchte er diese Dualität hervorheben und die Resilienz aufbauen, die notwendig ist, um mit der Macht unseres nächsten Sterns zu koexistieren.
Giuseppe Mandorlo, Projektmanager der Vigil-Mission bei der ESA, hebt hervor, dass ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Lloyd’s of London die wirtschaftlichen Auswirkungen eines großen Sonnenereignisses auf bis zu 2,4 Billionen US-Dollar über fünf Jahre schätzt. Dies unterstreicht das Ausmaß und die langfristigen Auswirkungen eines solchen Ereignisses. Die von Vigil ermöglichten Vorhersage- und Echtzeitdienste für Raumwetter werden entscheidend sein, um die Auswirkungen auf unsere kritischen Dienste und das tägliche Leben zu mindern.
Matthew West, Missionswissenschaftler der Vigil-Mission bei der ESA, erklärt, dass Vigil von seinem einzigartigen Aussichtspunkt im Weltraum aus Ereignisse auf der Sonnenoberfläche Tage vor ihrer Sichtbarkeit von der Erde aus erkennen wird. Als erste Mission, die Sonne und Erde dauerhaft von der Seite beobachtet, können ihre Instrumente erkennen, wie sich Raumwetter und die Ursachen geomagnetischer Stürme von der Sonne auf unseren Planeten zubewegen. Dies verbessert unser Verständnis erheblich und bietet eine viel präzisere und umsetzbare Vorhersage.
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