NEW YORK / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung von Optionen auf den iShares Bitcoin Trust ETF von BlackRock hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Mit einem Handelsvolumen von 1,9 Milliarden US-Dollar am ersten Tag zeigt sich ein starkes Interesse an diesen Finanzinstrumenten. Doch was steckt hinter dieser Entwicklung und welche Erwartungen haben die Händler?
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Die Einführung von Optionen auf den iShares Bitcoin Trust ETF (IBIT) von BlackRock hat am 19. November für Aufsehen gesorgt, als der Markt ein Handelsvolumen von 1,9 Milliarden US-Dollar verzeichnete. Analysten auf X bezeichneten den Start als Erfolg, da der Tag mit einem bemerkenswerten Ungleichgewicht in den Verträgen endete: 288.740 Call-Optionen im Vergleich zu 64.970 Put-Optionen, was ein Verhältnis von 4,4:1 ergibt. Auf den ersten Blick deutet dies auf einen überwältigenden Optimismus hin, wobei einige Verträge Bitcoin-Preise von über 170.000 US-Dollar implizieren. Doch ist dieser Optimismus gerechtfertigt, oder sind diese Geschäfte komplexer, als sie erscheinen?
Optionen sind Finanzinstrumente, die es Händlern ermöglichen, auf Preisbewegungen zu wetten oder Risiken abzusichern, ohne den zugrunde liegenden Vermögenswert direkt zu kaufen. Unter den IBIT-Optionen stach der 100-Dollar-Call mit Ablauf am 20. Dezember hervor, bei dem überraschend 9.500 Kontrakte gehandelt wurden. Auf den ersten Blick könnte dies darauf hindeuten, dass Händler auf einen drastischen Anstieg von Bitcoin setzen. Diese Kontrakte sind jedoch nur 0,15 US-Dollar wert, was 0,3 % des aktuellen IBIT-Preises von 53,40 US-Dollar entspricht. Diese Preisgestaltung deutet auf eine geringe Wahrscheinlichkeit hin, dass Bitcoin den implizierten Preis von 175.824 US-Dollar erreicht.
Einige Investoren nutzen diese kostengünstigen Optionen als eine Art Lotterielos. Während sie auffällig sind, verzerren diese Kontrakte oft die Wahrnehmung der Marktstimmung. Ein bodenständigeres Beispiel ist die 65-Dollar-IBIT-Call-Option mit Ablauf am 17. Januar, die mit 2,40 US-Dollar pro Kontrakt (4,5 % des IBIT-Preises) bewertet wird. Dieser Handel wird profitabel, wenn Bitcoin bis zum Ablauf etwa 114.286 US-Dollar erreicht, was einem Anstieg von 22 % in zwei Monaten entspricht.
Erfahrene Händler könnten Strategien wie einen synthetischen Long verwenden. Ein Nutzer auf X, „Ashton Cheekly“, teilte ein Beispiel: den Verkauf einer 50-Dollar-Put-Option und den Kauf einer 60-Dollar-Call-Option zum gleichen Preis (2,15 US-Dollar), was effektiv den Besitz von Bitcoin ohne den Vermögenswert selbst nachbildet. Andere Strategien umfassen einen Covered Call, bei dem ein Investor, der IBIT hält, eine Call-Option verkauft, um sofortiges Einkommen zu generieren.
Ist der Bitcoin-Preis von 170.000 US-Dollar also nur aufgrund der IBIT-Optionsaktivität zu erwarten? Die Projektion eines Bitcoin-Preises von 170.000 US-Dollar ist kein Marktkonsens – sie ist ein Ausreißer, der durch kostengünstige, hochbelohnende Geschäfte geschaffen wurde. IBIT-Optionen wurden mit spekulativen Wetten überflutet, insbesondere auf Februar- und Mai-2025-Kontrakte, die ein Call-to-Put-Verhältnis von 6,7:1 aufweisen. Die Chancen auf solch extreme Ergebnisse sind jedoch minimal.
Optionen bieten Hebelwirkung, die kleinere Investitionen für überproportionale potenzielle Gewinne ermöglicht. Sie können jedoch wertlos verfallen, wenn sich der Vermögenspreis nicht wie erwartet bewegt. Für Privatanleger ist die Erkenntnis klar: Bitcoin-ETFs und ihre Optionen bieten neue Möglichkeiten zur Gewinnmaximierung, aber das Verständnis der Mechanismen und Wahrscheinlichkeiten ist entscheidend.
Ergänzungen und Infos bitte an die Redaktion per eMail an de-info[at]it-boltwise.de
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