MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein internationales Astronomenteam hat einen bedeutenden Fortschritt in der Erforschung des kosmischen Netzes erzielt. Erstmals gelang es, ein 3 Millionen Lichtjahre langes Filament zu visualisieren, das zwei Galaxien miteinander verbindet.

Die Entdeckung eines 3 Millionen Lichtjahre langen Filaments im kosmischen Netz markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Astronomie. Dieses Filament verbindet zwei Galaxien, die sich in einer aktiven Phase der Sternentstehung befinden und supermassereiche Schwarze Löcher beherbergen. Die Untersuchung solcher Strukturen ist entscheidend, um das Verständnis der kosmischen Evolution zu vertiefen.

Das kosmische Netz bildet das Gerüst des sichtbaren Universums, entlang dessen Gas strömt und den Galaxien das notwendige Material für die Sternentstehung liefert. Die jüngste Entdeckung zeigt, dass diese Filamente nicht nur theoretische Konstrukte sind, sondern tatsächlich beobachtbare Strukturen darstellen. Die Forscher nutzten das MUSE-Instrument am Very Large Telescope in Chile, um das schwache Licht des Filaments zu erfassen, das fast 12 Milliarden Jahre unterwegs war, um die Erde zu erreichen.

Die Herausforderung bei der Beobachtung des kosmischen Netzes liegt in seiner Zusammensetzung aus Dunkler Materie, die nicht mit Licht interagiert und somit unsichtbar bleibt. Dennoch gelang es den Wissenschaftlern, das Gas innerhalb des Netzes zu identifizieren, indem sie die Lichtemissionen analysierten, die durch das Filament strömten. Diese Entdeckung wurde durch umfangreiche Supercomputer-Simulationen am Max-Planck-Institut für Astrophysik unterstützt, die die Emissionen des Filamentgases basierend auf dem Lambda Cold Dark Matter Modell berechneten.

Die Übereinstimmung zwischen den theoretischen Vorhersagen und den tatsächlichen Beobachtungen ist ein ermutigendes Zeichen für die Gültigkeit des Standardmodells der Kosmologie. Dennoch betonen die Forscher die Notwendigkeit, weitere Filamente zu entdecken, um ein umfassendes Bild der Gasverteilung und -bewegung im kosmischen Netz zu erhalten. Die Forschungsergebnisse wurden in der renommierten Zeitschrift Nature Astronomy veröffentlicht.

Die Bedeutung dieser Entdeckung liegt nicht nur in der Bestätigung theoretischer Modelle, sondern auch in der Möglichkeit, die Rolle des kosmischen Netzes bei der Galaxienbildung besser zu verstehen. Die Forscher planen, ihre Untersuchungen auszuweiten, um weitere Strukturen zu identifizieren und so ein detaillierteres Bild des Universums zu zeichnen.

Die Beobachtung des kosmischen Netzes könnte auch Auswirkungen auf unser Verständnis der Dunklen Materie haben, die einen Großteil der Masse des Universums ausmacht. Durch die Untersuchung der Wechselwirkungen zwischen Dunkler Materie und baryonischer Materie hoffen die Wissenschaftler, neue Einblicke in die fundamentalen Kräfte zu gewinnen, die das Universum formen.

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Erstmals kosmisches Netz zwischen Galaxien abgebildet
Erstmals kosmisches Netz zwischen Galaxien abgebildet (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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