STOCKHOLM / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der schwedische Telekommunikationsriese Ericsson hat im ersten Quartal dieses Jahres einen unerwarteten Gewinnsprung verzeichnet, der vor allem auf die gestiegene Nachfrage nach 5G-Hardware in den USA zurückzuführen ist. Diese Entwicklung wurde durch die drohenden Zölle auf europäische Netzwerktechnik ausgelöst, die amerikanische Mobilfunkanbieter dazu veranlassten, ihre Bestellungen zu erhöhen.
Ericsson, ein führender Anbieter von Netzwerktechnologie, hat im ersten Quartal 2023 ein operatives Ergebnis von 6,2 Milliarden Schwedischen Kronen erzielt, was etwa 560 Millionen Euro entspricht. Diese Zahlen übertrafen die Erwartungen der Analysten deutlich, die mit einem geringeren Gewinn gerechnet hatten. Der Hauptgrund für diesen unerwarteten Anstieg ist die verstärkte Nachfrage aus den USA, wo Mobilfunkanbieter wie AT&T und Verizon aufgrund drohender Zölle auf europäische Technik ihre Lagerbestände aufstocken.
Die USA sind mittlerweile für fast 30 Prozent des Umsatzes von Ericsson verantwortlich. Während der Umsatz insgesamt um drei Prozent auf 55 Milliarden Kronen stieg, war es vor allem der nordamerikanische Markt, der den Unterschied machte. In anderen Regionen wie Lateinamerika und Europa konnte die starke Nachfrage aus den USA die Rückgänge mehr als ausgleichen.
Ericssons Finanzvorstand Lars Sandstrom erklärte gegenüber Branchenexperten, dass die aktuellen Zölle einen Einfluss von etwa einem Prozentpunkt auf die Marge im zweiten Quartal haben könnten. Obwohl dies derzeit nur ein Nebeneffekt ist, könnte das Thema in Zukunft an Bedeutung gewinnen.
Die Angst vor Handelshemmnissen hat für Ericsson einen zweischneidigen Effekt. Einerseits führen sie zu einem kurzfristigen Umsatzanstieg, der an den Märkten positiv aufgenommen wird. Andererseits basiert dieser Anstieg auf einem Sondereffekt, der nicht beliebig wiederholbar ist. Sobald die Lager in den USA gefüllt sind, bleibt abzuwarten, wie lange der Nachschub aus Schweden noch benötigt wird, insbesondere wenn die Zölle tatsächlich erhöht werden.
Obwohl der Kurs von Ericsson nach den Quartalszahlen gestiegen ist, warnen Analysten, dass der Gewinnsprung auf Vorzieheffekten basiert und nicht auf einer nachhaltigen Nachfrage. Das Grundproblem bleibt bestehen: In vielen anderen Regionen der Welt läuft das Geschäft nicht rund. In Europa ist der Markt zurückhaltend, in Asien dominiert Huawei viele Schlüsselbereiche, und in Lateinamerika bremsen politische Unsicherheiten den Netzausbau.
Zusätzlich kämpft Ericsson mit steigenden Kosten, laufenden Restrukturierungen und Währungseffekten. Das bereinigte Ergebnis sieht zwar gut aus, ist aber das Resultat einer Flucht nach vorn im Einkauf. Nachhaltig ist das noch nicht. Die geopolitischen Spannungen zeigen, dass sie auch Gewinner hervorbringen können, zumindest auf dem Papier. Ob der Gewinnsprung eine Trendwende einleitet oder nur ein kurzes Zwischenhoch war, bleibt offen.
Für Investoren bleibt das Zahlenwerk erfreulich, aber nicht risikolos. Ericsson liefert in einem Umfeld, das sich jederzeit ändern kann. Der Blick auf das zweite Quartal wird daher spannender als die aktuelle Bilanz.
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