SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Verbindung zwischen dem Epstein-Barr-Virus (EBV) und der Multiplen Sklerose (MS) hat in der wissenschaftlichen Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Forscher haben bedeutende Fortschritte gemacht, um die Mechanismen hinter dieser Verbindung zu verstehen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln.
Die Entdeckung der Verbindung zwischen dem Epstein-Barr-Virus (EBV) und der Multiplen Sklerose (MS) hat das Potenzial, die Behandlung dieser komplexen neurologischen Erkrankung grundlegend zu verändern. Professor Alberto Ascherio von der Harvard University und Professor Stephen Hauser von der University of California, San Francisco, wurden für ihre bahnbrechende Forschung auf diesem Gebiet mit dem Breakthrough Prize ausgezeichnet. Ihre Arbeiten haben gezeigt, dass MS fast immer eine verzögerte Reaktion auf eine EBV-Infektion ist.
Das Epstein-Barr-Virus gehört zur Familie der Herpesviren und ist eine der häufigsten Infektionen beim Menschen. Durch die Analyse von Daten von 10 Millionen ehemaligen Militärangehörigen in den USA konnte Ascherio nachweisen, dass eine EBV-Infektion ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von MS ist. Diese Erkenntnis hat die Forschung in eine neue Richtung gelenkt, da sie die Möglichkeit eröffnet, MS durch gezielte antivirale Therapien oder Impfstoffe zu behandeln.
Die Epidemiologie der Multiplen Sklerose ist einzigartig, da sie eine auffällige geografische Verteilung aufweist. In tropischen Gebieten ist die Krankheit selten, während die Inzidenz in gemäßigten Zonen zunimmt. Menschen, die aus Hochrisikogebieten in Niedrigrisikogebiete ziehen, zeigen ein verringertes Risiko, während das Risiko für Menschen, die aus den Tropen nach Europa oder Kanada ziehen, steigt. Diese Beobachtungen führten Ascherio dazu, Umwelt- oder Lebensstilfaktoren als mögliche Erklärungen zu untersuchen.
Eine populäre Theorie besagt, dass es eine Kreuzreaktivität zwischen der Immunantwort auf das EBV und menschlichen Proteinen im Gehirn gibt. Diese Hypothese ist attraktiv, da sie eine einfache Erklärung bieten würde, aber Ascherio bleibt skeptisch. Eine alternative Erklärung könnte die Reaktivierung des Virus im zentralen Nervensystem sein, was zu den MS-Symptomen führt.
Die Verbindung zwischen dem Virus und der Krankheit hat neue Wege eröffnet, um MS zu behandeln. Antivirale Medikamente werden in klinischen Studien als mögliche Ergänzungen zur Standardbehandlung von MS untersucht. Auch die Entwicklung eines Impfstoffs, der die Immunantwort modifiziert und möglicherweise MS vollständig verhindert, wird in Betracht gezogen. Ascherio ist optimistisch, dass die Forschung in den kommenden Jahren bedeutende Fortschritte machen wird.
Die Finanzierung der Forschung stellt jedoch eine Herausforderung dar. Trotz der bedeutenden Ressourcen, die in den letzten Jahrzehnten aufgebaut wurden, kämpfen Forscher in den USA mit finanziellen Engpässen. Die Kürzungen in der Forschungsförderung durch die vorherige Regierung haben die Fortschritte verlangsamt. Der Breakthrough Prize, der mit 3 Millionen US-Dollar dotiert ist, wird zwischen Ascherio und Hauser aufgeteilt und könnte dazu beitragen, die Forschung voranzutreiben.
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