Emotionale Nachrichten beeinflussen finanzielle Entscheidungen von Männern

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass emotionale Nachrichten einen erheblichen Einfluss auf die finanziellen Entscheidungen von Männern haben können. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die Finanzberatung und Entscheidungsfindung in stressigen Situationen haben.

Emotionale Nachrichten haben einen starken Einfluss auf die finanziellen Entscheidungen von Männern, wie eine neue Studie der Universität Essex zeigt. Die Forschung legt nahe, dass Männer eher als Frauen dazu neigen, Emotionen aus einer Situation auf andere, nicht verwandte Entscheidungen zu übertragen. Nach dem Ansehen von emotionalen Nachrichtenberichten entschieden sich Männer für sicherere finanzielle Optionen, während die Entscheidungen der Frauen unverändert blieben.

Diese Ergebnisse stellen das lang gehegte Klischee in Frage, dass Frauen emotionaler seien, und deuten darauf hin, dass eine höhere emotionale Intelligenz Frauen vor solchen Effekten schützen könnte. Die Studie, die von Dr. Nikhil Masters geleitet wurde, umfasste 186 Teilnehmer, die nach dem Ansehen von emotionalen Nachrichten reale finanzielle Entscheidungen treffen sollten. Interessanterweise blieben die finanziellen Entscheidungen der Frauen von der emotionalen Stimmung der Nachrichten unberührt, während Männer eine klare Tendenz zeigten, auf Nummer sicher zu gehen.

Diese Erkenntnisse könnten die Beratung bei wichtigen finanziellen Entscheidungen beeinflussen. Dr. Masters betont die Bedeutung einer Abkühlphase nach emotional aufgeladenen Situationen, insbesondere bei lebensverändernden finanziellen Verpflichtungen wie dem Kauf eines Hauses oder großen Investitionen. Das Forschungsteam, zu dem auch Akademiker der Universität Nottingham und der Bournemouth University gehören, plant nun, zu untersuchen, warum nur Männer von diesen Übertragungseffekten betroffen sind.

Frühere Forschungen haben gezeigt, dass emotionale Intelligenz Menschen hilft, ihre Emotionen effektiver zu managen. Da Frauen in der Regel höhere Werte in Tests zur emotionalen Intelligenz erzielen, könnte dies die großen Unterschiede zwischen Männern und Frauen erklären. Diese Studie könnte neue Wege zur Verständnis der Geschlechterunterschiede in der Entscheidungsfindung eröffnen und dazu beitragen, impulsive Entscheidungen in stressigen finanziellen Situationen zu reduzieren.

Die Forschungsergebnisse könnten auch Auswirkungen auf die Finanzindustrie haben, indem sie Strategien zur Minderung impulsiver Entscheidungen entwickeln, die insbesondere für Männer von Bedeutung sind. Die Erkenntnisse könnten dazu beitragen, Beratungsansätze zu überdenken und die Bedeutung emotionaler Intelligenz in der Finanzwelt zu betonen. In einer Welt, in der finanzielle Entscheidungen oft unter Druck getroffen werden, könnte das Verständnis der emotionalen Einflüsse auf solche Entscheidungen entscheidend sein.

Die Studie “Do emotional carryover effects carry over?” von Nikhil Masters et al. bietet einen wichtigen Beitrag zur Verhaltensökonomie und zeigt, dass emotionale Übertragungseffekte beobachtet werden können, wenn man sich von stark stilisierten Umgebungen entfernt. Diese Effekte sind geschlechtsspezifisch und betreffen nur Männer, was die Notwendigkeit weiterer Forschung in diesem Bereich unterstreicht.