Emotionale Marketingstrategien: Wie „traurige Singles“ den Bananenverkauf revolutionieren

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Emotionale Marketingstrategien haben sich als kraftvolle Werkzeuge im Einzelhandel erwiesen, insbesondere wenn es darum geht, den Verkauf von Produkten zu steigern, die oft übersehen werden. Eine aktuelle Studie der Universität Bath zeigt, dass die kreative Vermarktung von Bananen als „traurige Singles“ nicht nur die Verkaufszahlen erheblich steigert, sondern auch zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung beiträgt.

In der heutigen wettbewerbsintensiven Einzelhandelslandschaft suchen Händler ständig nach innovativen Wegen, um ihre Produkte zu vermarkten und den Umsatz zu steigern. Eine bemerkenswerte Strategie, die kürzlich an Popularität gewonnen hat, ist das emotionale Marketing. Diese Methode nutzt die emotionale Resonanz der Verbraucher, um deren Kaufverhalten zu beeinflussen. Ein faszinierendes Beispiel hierfür ist die Vermarktung von einzelnen Bananen als „traurige Singles“, wie eine Studie der Universität Bath eindrucksvoll zeigt.

Die Forscher fanden heraus, dass die Etikettierung von Bananen mit einem traurigen Gesicht und der Botschaft „Wir sind traurige Singles und möchten auch gekauft werden“ das Mitgefühl der Kunden weckt. Diese emotionale Ansprache führte zu einem bemerkenswerten Anstieg der Verkaufszahlen um über 50 Prozent. Der Erfolg dieser Strategie liegt in ihrer Fähigkeit, eine emotionale Verbindung zwischen dem Produkt und dem Verbraucher herzustellen, was letztlich zu einer erhöhten Kaufbereitschaft führt.

Die Studie, die im Bath Retail Lab durchgeführt wurde, verglich die Verkaufszahlen von Bananen mit „traurigen“ und „glücklichen“ Etiketten. Während beide Ansätze erfolgreicher waren als neutrale Schilder, erwiesen sich die traurigen Symbole als besonders effektiv. Die Verkaufszahlen stiegen von durchschnittlich 2,02 auf 3,19 Stück pro Stunde, was einem Anstieg von 58 Prozent entspricht. Im Gegensatz dazu führten die „glücklichen“ Schilder nur zu einem bescheidenen Anstieg von 5,4 Prozent.

Dr. Lisa Eckmann, eine der leitenden Forscherinnen der Studie, betont, dass das Bedürfnis nach Zugehörigkeit eine der grundlegendsten menschlichen Motivationen sei. Die Übertragung von Traurigkeit auf einzelne Bananen könne eine mitfühlende Reaktion hervorrufen, die die Kunden dazu bewegt, diese Produkte zu kaufen. Diese Strategie sei nicht nur niedlich, sondern habe auch eine ernsthafte Absicht: Sie bietet eine einfache, kostengünstige und effektive Maßnahme für Händler, um Verkaufszahlen zu steigern und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.

Das Experiment wurde in einer großen deutschen Supermarktkette durchgeführt und umfasste 3.810 Kunden über einen Zeitraum von 192 Stunden. Zuvor hatte der Händler zwar einzelne Bananen als „Singles, die gekauft werden möchten“ bezeichnet, jedoch fehlte hierbei der emotionale Aspekt, der den entscheidenden Unterschied ausmacht.

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, emotionale Marketingstrategien in den Verkaufsprozess zu integrieren. Sie zeigen, dass selbst kleine Änderungen in der Präsentation eines Produkts erhebliche Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Verbraucher haben können. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung immer wichtiger werden, bietet diese Strategie eine Win-Win-Situation für Händler und Verbraucher gleichermaßen.