BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) in Deutschland markiert einen bedeutenden Schritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Gesundheitsminister Karl Lauterbach betont die Priorität der Datensicherheit, während die ePA als das größte Digitalisierungsprojekt des Landes gilt.

Die elektronische Patientenakte (ePA) wird als Meilenstein in der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens angesehen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach stellte kürzlich die ePA vor und betonte, dass die Sicherheit der Patientendaten oberste Priorität habe. Die ePA soll den Patienten die Kontrolle über ihre medizinischen Daten geben, während Krankenkassen keinen Zugriff darauf haben sollen. Dies stellt einen Paradigmenwechsel dar, da Patienten nun erstmals umfassend auf ihre Gesundheitsdaten zugreifen können.

Lauterbach bezeichnet die ePA als das größte Digitalisierungsprojekt in der Geschichte Deutschlands. Trotz der bereits investierten Milliarden sieht er den heutigen Start als einen bedeutenden Fortschritt. Neben der ePA wurden bereits das elektronische Rezept und die Telemedizin ausgebaut. Diese Entwicklungen sollen Deutschland in der Digitalisierung des Gesundheitswesens an die europäische Spitze bringen und eine neue Ära der Medizin einläuten.

Ein zentrales Ziel der ePA ist die Verbesserung der Medikationssicherheit. Mit der Einführung der elektronischen Medikationsliste sollen Arzneimittelunverträglichkeiten, die jährlich viele Menschenleben kosten, vermieden werden. Lauterbach verspricht, dass die ePA allein durch die Behebung solcher Unverträglichkeiten jährlich Tausende von Leben retten könnte. Besonders bei chronisch erkrankten Patienten, bei denen oft nicht alle Informationen vorliegen, soll die ePA Abhilfe schaffen.

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in die ePA ermöglicht es Patienten, ihre Behandlungsergebnisse und Laborwerte besser zu verstehen. Lauterbach hebt hervor, dass die späte Einführung der ePA den Vorteil bietet, moderne KI-Technologien von Anfang an zu integrieren. Dies könnte die Art und Weise, wie medizinische Daten analysiert und genutzt werden, grundlegend verändern.

Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse, sieht in der ePA einen Meilenstein für das Gesundheitswesen, insbesondere für die Patienten. Er betont die Wichtigkeit der Funktionalität und der Integration in die Arztsoftware. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass absolute Sicherheit nie gewährleistet werden kann, jedoch der Nutzen die Risiken überwiegen sollte. Auch in der analogen Welt sind Daten nicht hundertprozentig sicher, was die Notwendigkeit einer Nutzen-Risiko-Abwägung in der digitalen Welt unterstreicht.

Die Sicherheit der ePA ist ein zentrales Anliegen. Lauterbach betont, dass trotz der Unmöglichkeit einer absoluten Sicherheit, Massenangriffe ausgeschlossen werden müssen. Der Chaos Computer Club hat Sicherheitsbedenken geäußert, die ernst genommen und adressiert werden. Lauterbach versichert, dass zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in enger Zusammenarbeit mit dem Club umgesetzt werden.

Die Akzeptanz der ePA ist unterschiedlich ausgeprägt. Während im Durchschnitt etwa 5 Prozent der Versicherten der ePA widersprochen haben, ist die Zahl der Widersprüche in Ostdeutschland höher. Kritiker führen dies auf eine unzureichende Information der Versicherten zurück. Dennoch wird die ePA als ein positiver Schritt in Richtung einer umfassenderen Digitalisierung des Gesundheitswesens gesehen.

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Elektronische Patientenakte: Fortschritt und Sicherheitsbedenken
Elektronische Patientenakte: Fortschritt und Sicherheitsbedenken (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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