LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der britische Einzelhandel erlebte am Heiligabend einen unerwarteten Besucheranstieg, der den Händlern eine kurzfristige Erleichterung brachte. Trotz dieser positiven Entwicklung stehen die Zeichen auf eine bevorstehende Ausgabensperre im neuen Jahr, die durch steigende Lebenshaltungskosten ausgelöst wird.
Der britische Einzelhandel konnte am Heiligabend einen unerwarteten Besucheranstieg verzeichnen, der den Händlern eine kurzfristige Erleichterung brachte. Laut Branchenberichten stieg die Besucherzahl in allen Einzelhandelszielen des Vereinigten Königreichs bis Dienstagmittag im Vergleich zum Vorjahr um 31,1 Prozent. Besonders Einkaufszentren profitierten von diesem Anstieg, mit einem Zuwachs von 42,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Innenstädte und Einkaufsparks verzeichneten deutliche Besucherzuwächse.
Die kurzfristige Erholung des Einzelhandels wird jedoch von einer drohenden Ausgabensperre im neuen Jahr überschattet. Steigende Lebenshaltungskosten belasten viele Familien, was zu einem Rückgang der Konsumausgaben führen könnte. Experten warnen, dass Einzelhändler ihre Planungen für das kommende Jahr entsprechend anpassen sollten, um den Herausforderungen zu begegnen.
Bereits vor dem Heiligabend war das Fußgängeraufkommen in den Innenstädten am 23. Dezember um 5,3 Prozent niedriger als im Vorjahr. Dennoch erlebte der Montag, der als Höhepunkt der diesjährigen Weihnachtseinkaufssaison gilt, einen Anstieg der Besucherzahlen um 28,5 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Einkaufszentren und Einkaufsparks konnten ebenfalls von einem deutlichen Besucherzuwachs profitieren.
Die steigenden Lebenshaltungskosten spiegeln sich auch in den moderaten jährlichen Zuwächsen bei Einkaufszentren und Einkaufsparks wider. Laut einem aktuellen Bericht sind 51 Prozent der Verbraucher über die steigenden Lebenshaltungskosten in den nächsten sechs Monaten besorgt. Diese Bedenken werden durch höhere Energie- und Wohnkosten im Winter verstärkt.
Das Weihnachtsgeschäft verlief für viele Einzelhändler in diesem Jahr enttäuschend. In der letzten vollen Woche vor Weihnachten sank die Besucherzahl im Vergleich zum Vorjahr um 11,4 Prozent. Selbst am sogenannten Super Saturday, dem letzten Samstag vor Weihnachten, war der Besucheranstieg im Vergleich zum Vorjahr verhalten.
Das British Retail Consortium warnte vor einem Ausgabensqueeze im Januar. Das öffentliche Vertrauen in die Wirtschaft sank im Dezember deutlich, was sich negativ auf die Kaufabsichten der Verbraucher auswirkte. In fast allen Einzelhandelskategorien wurden sinkende Ausgabenerwartungen festgestellt.
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