MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Einzelhandel steht in diesem Jahr vor besonderen Herausforderungen, da das Verbrauchervertrauen durch steigende Energiekosten und wirtschaftliche Unsicherheiten gedämpft wird. Dennoch gibt es Hoffnung auf eine Erholung der Umsätze in den verbleibenden Wochen bis Weihnachten.
In der Vorweihnachtszeit 2023 sieht sich der Einzelhandel mit einer ungewöhnlichen Situation konfrontiert: Während die Nachfrage nach Husten- und Erkältungsmedikamenten im November für einen kleinen Umsatzschub sorgte, bleibt das Verbrauchervertrauen insgesamt schwach. Die steigenden Energiekosten belasten die Haushaltsbudgets, was sich direkt auf die Konsumausgaben auswirkt.
Analysten beobachten, dass die Verschiebung des Black Friday auf einen späteren Zeitpunkt im Jahr die Novemberzahlen zusätzlich negativ beeinflusst hat. Der British Retail Consortium (BRC)-KPMG Retail Sales Monitor zeigt, dass die Gesamtausgaben im Vereinigten Königreich um 3,3% im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen. Dies steht im Kontrast zu einem Wachstum von 2,6% im November des Vorjahres.
Besonders betroffen sind die Ausgaben für Nicht-Lebensmittel, die um 2,1% sanken. Im Gegensatz dazu stiegen die Lebensmittelausgaben um 2,4%, was jedoch im Vergleich zum Vorjahreswachstum von 7,6% deutlich geringer ausfällt. Die Modebranche leidet besonders, da viele Haushalte den Kauf neuer Winterkleidung aufschieben.
Helen Dickinson, Geschäftsführerin des BRC, betont, dass die schwachen Verkaufszahlen vor allem auf das niedrige Verbrauchervertrauen und die hohen Energiekosten zurückzuführen sind. Dennoch hoffen Einzelhändler, dass die Konsumenten in den verbleibenden Wochen bis Weihnachten ihre Ausgaben erhöhen werden, insbesondere für saisonale Produkte.
Ein Bericht von Barclays zeigt, dass die Konsumentenausgaben mit Karten im November um 0,5% zurückgingen, was das erste Minus seit Juli darstellt. Besonders die essenziellen Ausgaben verzeichneten einen Rückgang von 3,1%, den stärksten seit über fünf Jahren. Interessanterweise stiegen die Unterhaltungsausgaben um 10,8%, was auf die Beliebtheit von Blockbuster-Filmen zurückzuführen ist.
Die Einzelhändler setzen darauf, dass die saisonalen Ausgaben lediglich verzögert sind und nicht ausbleiben. Sarah Bradbury von der Analystengruppe IGD weist darauf hin, dass trotz eines Anstiegs der Käufer, die bereit sind, mehr zu investieren, viele aufgrund wirtschaftlicher Einschränkungen vorsichtig bleiben. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Hoffnung der Einzelhändler auf ein versöhnliches Weihnachtsgeschäft erfüllt wird.
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