MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Einzelhandel in Deutschland erlebt einen tiefgreifenden Wandel, indem er sich zunehmend als Werbeplattform positioniert. Was einst als einfacher Verkauf von Waren begann, entwickelt sich nun zu einem komplexen Netzwerk, das auf Werbung und Datenanalyse basiert.
Der deutsche Einzelhandel hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Was einst als einfacher Verkauf von Waren begann, entwickelt sich nun zu einem komplexen Netzwerk, das auf Werbung und Datenanalyse basiert. Unternehmen wie Rewe, Edeka und Rossmann nutzen ihre Plattformen, um nicht nur Produkte zu verkaufen, sondern auch als Werbeagenturen zu agieren. Diese Entwicklung wird durch den wachsenden Markt für Retail Media angetrieben, der bis 2025 ein Volumen von 3,4 Milliarden Euro erreichen soll.
Die Umwandlung von Supermärkten in Werbeplattformen hat weitreichende Auswirkungen auf die Kundenorientierung. Während Kunden früher die besten Angebote basierend auf Preis und Qualität erwarten konnten, wird die Sichtbarkeit von Produkten heute oft durch das Werbebudget bestimmt. Dies führt zu einer systematischen Verzerrung des Sortiments, bei der nicht mehr die Produktqualität, sondern die Zahlungsbereitschaft der Hersteller über die Platzierung entscheidet.
Ein weiterer Aspekt dieser Entwicklung ist die zunehmende Nutzung von Daten. Händler sammeln umfangreiche Informationen über das Kaufverhalten ihrer Kunden, um personalisierte Werbung zu schalten. Diese Datenhoheit ermöglicht es den Händlern, gezielte Werbekampagnen zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Doch diese Praxis wirft auch Fragen zur Transparenz und zum Datenschutz auf.
Auch Elektronikketten und Versandhändler wie Otto und Mediamarkt haben das Potenzial von Retail Media erkannt. Sie generieren erhebliche Umsätze durch bezahlte Listings und Anzeigen in ihren Onlineshops. Diese Entwicklung wird durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Algorithmen unterstützt, die die Sichtbarkeit von Produkten optimieren sollen. Doch Kritiker warnen vor einer systematischen Verzerrung des Sortiments, die kleinere Anbieter benachteiligt.
Während deutsche Händler ihre Plattformen umgestalten, drängt neue Konkurrenz aus China auf den Markt. TikTok, bekannt für seine kurzen Videoclips, hat in Europa einen E-Commerce-Marktplatz gestartet, der Influencer und Echtzeit-Verlinkungen nutzt, um Kaufimpulse zu erzeugen. Diese Entwicklung stellt eine ernstzunehmende Konkurrenz für etablierte Händler dar, die um Werbebudgets kämpfen.
Die Frage, die sich stellt, ist, wie weit Händler gehen können, ohne das Vertrauen ihrer Kunden zu verlieren. Wenn Werbung nicht mehr als solche gekennzeichnet wird und Produktempfehlungen nur noch aus Einkaufsverträgen stammen, droht ein Vertrauensverlust. Langfristig könnte dies zu einer Marktverengung führen, bei der nur noch Großkonzerne sichtbar sind und die Vielfalt für Verbraucher verloren geht.
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