Einschnitte bei der CDC: Auswirkungen auf die Überwachung von Infektionskrankheiten

WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Entlassungen bei der CDC haben weitreichende Folgen für die Überwachung von Infektionskrankheiten in den USA.

Die jüngsten Entlassungen bei den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA haben erhebliche Auswirkungen auf die Überwachung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Insbesondere die Schließung von Laboren, die auf die genetische Sequenzierung von Hepatitis-Viren und die Überwachung antibiotikaresistenter Gonorrhoe spezialisiert sind, hat Besorgnis ausgelöst.

Die Entlassung von 2.400 Mitarbeitern, darunter 27 Laborspezialisten, die an der genetischen Sequenzierung von Hepatitis-Viren arbeiteten, hat die Fähigkeit der CDC, Ausbrüche effektiv zu untersuchen, erheblich eingeschränkt. Diese Labore waren die einzigen in den USA, die in der Lage waren, die genetische Verbindung zwischen Virusisolaten zu analysieren, was entscheidend für die Kontrolle von Ausbrüchen ist.

Ein weiteres betroffenes Labor war das einzige in den USA, das Tests zur Überwachung von antibiotikaresistenter Gonorrhoe durchführte. Diese sogenannte ‘Super-Gonorrhoe’ hat sich als resistent gegen die fünf gängigsten Antibiotika erwiesen, was die Behandlungsmöglichkeiten erheblich einschränkt. Die Informationen aus diesen Tests sind entscheidend, um Ärzten aktuelle Behandlungsempfehlungen zu geben.

Die Entlassungen stehen im Widerspruch zu den erklärten Zielen des Gesundheitsministeriums, sich stärker auf die Überwachung von Infektionskrankheiten und die Vorbereitung auf Ausbrüche zu konzentrieren. Experten wie Scott Becker von der Association of Public Health Laboratories warnen, dass die CDC ohne diese Labore ‘im Blindflug’ agiert.

Die Auswirkungen dieser Einschnitte sind weitreichend. Hepatitis C, eine der häufigsten Formen der Virushepatitis, hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen und ist eine führende Ursache für Leberkrebs in den USA. Ohne die Möglichkeit, genetische Verbindungen zwischen Infektionen zu identifizieren, wird es schwieriger, Ausbrüche zu kontrollieren und die Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Auch die Überwachung von sexuell übertragbaren Infektionen (STIs) ist betroffen. Mehr als 2 Millionen STIs wurden 2023 in den USA diagnostiziert, darunter über 600.000 Fälle von Gonorrhoe. Die Entlassung von 77 Mitarbeitern, die an der Prävention von STIs arbeiteten, darunter 49, die in staatlichen Gesundheitsbehörden eingebettet waren, hat die Fähigkeit zur Überwachung und Bekämpfung dieser Infektionen erheblich eingeschränkt.

Die langfristigen Folgen dieser Einschnitte sind noch unklar, aber Experten warnen, dass die USA ohne diese kritischen Überwachungs- und Testkapazitäten einem erhöhten Risiko durch Infektionskrankheiten ausgesetzt sind. Die Wiederherstellung dieser Kapazitäten wird entscheidend sein, um die öffentliche Gesundheit zu schützen und zukünftige Ausbrüche effektiv zu bekämpfen.

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