Einsamkeit in der Jugend: Langfristige Auswirkungen auf die psychische Gesundheit

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Einsamkeit während der Jugend kann tiefgreifende Auswirkungen auf die psychische Gesundheit im späteren Leben haben. Eine neue Studie zeigt, dass Jugendliche, die sich oft einsam fühlen, ein erhöhtes Risiko für Depressionen und posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS) im Erwachsenenalter haben.

Die Einsamkeit in der Jugend ist mehr als nur ein Gefühl des Alleinseins; sie ist das Leiden, das entsteht, wenn soziale Verbindungen nicht den Erwartungen entsprechen. Während die Auswirkungen von sozialer Isolation und Einsamkeit im Erwachsenenalter auf chronische Krankheiten wie Herzkrankheiten und Demenz gut dokumentiert sind, gibt es nur begrenzte Forschung darüber, wie Einsamkeit in der Jugend langfristige gesundheitliche Folgen haben kann.

Eine neue Studie, die im Journal of Adolescent Health veröffentlicht wurde, hat nun gezeigt, dass Jugendliche, die ein hohes Maß an Einsamkeit erleben, später im Leben eher an Depressionen, PTBS und stressbedingten Erkrankungen leiden. Interessanterweise hat Einsamkeit jedoch keinen wesentlichen Einfluss auf die körperliche Gesundheit, abgesehen von einer leicht erhöhten Wahrscheinlichkeit, Asthma zu entwickeln.

Die Forschung, geleitet von Eric S. Kim von der University of British Columbia, nutzte Daten aus der National Longitudinal Study of Adolescent to Adult Health, die über 11.000 US-amerikanische Jugendliche umfasste. Diese Teilnehmer wurden erstmals in den 1990er Jahren befragt, als sie im Durchschnitt 15 Jahre alt waren. Die Forscher verfolgten ihren Gesundheitszustand über 11 bis 20 Jahre hinweg und sammelten Informationen zu 41 verschiedenen gesundheitsbezogenen Ergebnissen.

Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen eingeteilt: diejenigen, die selten Einsamkeit empfanden, diejenigen, die manchmal einsam waren, und diejenigen, die sich oft einsam fühlten. Die Ergebnisse zeigten, dass Jugendliche, die häufig Einsamkeit erlebten, fast doppelt so häufig an PTBS erkrankten und ein um etwa 25 % erhöhtes Risiko für Depressionen hatten. Diese Gruppe berichtete auch von geringerer Lebenszufriedenheit und geringerer Arbeitszufriedenheit.

Während Einsamkeit einen starken Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit hatte, beeinflusste sie nicht signifikant das Verhalten wie Rauchen, Trinken oder Drogenkonsum. Auch gab es keine Verbindung zwischen jugendlicher Einsamkeit und sozialen Aktivitäten oder bürgerschaftlichem Engagement. Die Studie fand jedoch heraus, dass Einsamkeit mit einer geringeren Qualität romantischer Beziehungen und einer höheren wahrgenommenen Diskriminierung verbunden war.

Die Forscher betonten, dass die Auswirkungen von Einsamkeit in der Jugend vor allem im Bereich der psychischen Gesundheit und der sozialen-emotionalen Domänen spürbar sind. Trotz der wertvollen Einblicke weist die Studie einige Einschränkungen auf, wie die Messung der Einsamkeit mit einer einzigen Frage, die möglicherweise nicht die gesamte Komplexität des Themas erfasst.

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