MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Auswirkungen von Umweltfaktoren auf die Gehirnentwicklung während der Schwangerschaft sind ein komplexes und vielschichtiges Thema, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München beleuchtet, wie synthetische Glukokortikoide, die häufig zur Vorbeugung von Komplikationen bei Frühgeburten eingesetzt werden, die neuronale Entwicklung beeinflussen können.
Die Forschung zeigt, dass pränatale Umweltfaktoren wie Stress und Medikamenteneinfluss die Gehirnentwicklung erheblich beeinflussen können. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München haben in Zusammenarbeit mit internationalen Forschungsteams die Auswirkungen von synthetischen Glukokortikoiden auf die Gehirnentwicklung untersucht. Diese Hormone werden häufig bei drohenden Frühgeburten eingesetzt, um die Lungenreifung des Fötus zu fördern.
In der Studie wurden Gehirnorganoide, die aus menschlichen Stammzellen entwickelt wurden, über einen längeren Zeitraum synthetischen Glukokortikoiden ausgesetzt. Die Ergebnisse zeigten eine Verschiebung in der Verteilung der Neuronentypen: Es gab einen Anstieg der inhibitorischen Neuronen und einen Rückgang der exzitatorischen Neuronen. Diese neuronale Imbalance wurde bereits in genetischen Studien mit psychiatrischen Störungen in Verbindung gebracht, jedoch ist dies die erste Studie, die einen solchen Effekt durch Umwelteinflüsse nachweist.
Die Erkenntnisse unterstreichen die hohe Empfindlichkeit des fetalen Gehirns gegenüber äußeren Einflüssen. Während genetische Faktoren bei der Entstehung von psychiatrischen und neurologischen Erkrankungen gut dokumentiert sind, ist der Einfluss von Umweltfaktoren auf molekularer und zellulärer Ebene weniger erforscht. Diese Studie zeigt, dass die neuronale Entwicklung durch externe Faktoren stärker beeinflussbar ist, als bisher angenommen.
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung ist die Erkenntnis, dass die chronische Exposition gegenüber Glukokortikoiden die Entwicklung von inhibitorischen Neuronen fördert. Dies könnte langfristig Auswirkungen auf die Anfälligkeit oder Resilienz gegenüber bestimmten Störungen haben, obwohl die genauen Konsequenzen noch unklar sind. Die Forscher betonen die Notwendigkeit weiterer Studien, um die langfristigen Auswirkungen dieser neuronalen Veränderungen besser zu verstehen.
Die Verwendung von Gehirnorganoiden bietet Wissenschaftlern eine einzigartige Möglichkeit, die frühesten Stadien der Gehirnentwicklung zu untersuchen. Diese Modelle ermöglichen es, die Auswirkungen von Umwelt- und genetischen Faktoren auf die Krankheitsanfälligkeit zu analysieren und könnten in Zukunft zur Entwicklung präventiver Maßnahmen und Therapien beitragen.
Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem Karolinska Institutet in Stockholm und Helmholtz München durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlicht und bieten neue Einblicke in die komplexen Mechanismen der Gehirnentwicklung.
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