KOPENHAGEN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Studie der Universität Kopenhagen hat einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Ernährung werdender Mütter und dem Risiko von ADHS und Autismus bei ihren Kindern festgestellt.
Eine aktuelle Studie der Universität Kopenhagen hat aufgedeckt, dass die Ernährung werdender Mütter einen erheblichen Einfluss auf die Entwicklung von ADHS und Autismus bei ihren Kindern haben kann. Die Untersuchung, die über 60.000 Mutter-Kind-Paare umfasste, zeigt, dass eine westliche Ernährungsweise während der Schwangerschaft das Risiko dieser neurodevelopmentalen Störungen signifikant erhöht. Besonders kritisch scheint die Ernährung in den ersten beiden Schwangerschaftstrimestern zu sein, in denen die Gehirnentwicklung des Fötus besonders empfindlich auf Nährstoffzufuhr reagiert.
Die Forscher identifizierten spezifische Blutmetaboliten, die mit der westlichen Ernährung in Verbindung stehen und möglicherweise die Verbindung zu den beobachteten neurodevelopmentalen Störungen erklären. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Möglichkeiten für diätetische Interventionen, die die neurodevelopmentale Gesundheit unterstützen könnten. Die Studie hebt hervor, dass selbst kleine Verbesserungen in der Ernährung der Mutter das Risiko für ADHS und Autismus reduzieren könnten.
Die Untersuchung wurde in Zusammenarbeit mit dem Copenhagen Prospective Studies on Asthma in Childhood (COPSAC) und dem Danish Paediatric Asthma Centre durchgeführt. Die Forscher analysierten Daten aus vier großen unabhängigen Kohorten in Dänemark und den USA, um die Ergebnisse zu validieren. Die Ergebnisse zeigen, dass eine westliche Ernährung während der Schwangerschaft mit einem um 66% höheren Risiko für ADHS und einem um 122% höheren Risiko für Autismus verbunden ist.
Besonders bemerkenswert ist, dass die stärksten Assoziationen in den ersten beiden Trimestern beobachtet wurden, was darauf hindeutet, dass die Gehirnentwicklung in dieser Phase besonders empfindlich auf die Ernährung der Mutter reagiert. Die Forscher identifizierten 43 spezifische Metaboliten im Blut der Mütter, die mit einer westlichen Ernährung in Verbindung stehen und die Verbindung zu den neurodevelopmentalen Störungen erklären könnten.
Diese Studie wirft auch Fragen über die Wirksamkeit der aktuellen Ernährungsempfehlungen für Schwangere auf. In Dänemark ähneln die Empfehlungen für Schwangere weitgehend denen für die Allgemeinbevölkerung, wobei eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und Fisch empfohlen wird. Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass viele Schwangere dennoch Ernährungsgewohnheiten folgen, die optimiert werden könnten, um die Entwicklung ihrer Kinder besser zu unterstützen.
Die Forscher betonen, dass die Studie nicht nur einen starken Zusammenhang zwischen der Ernährung und dem Risiko von ADHS aufzeigt, sondern auch spezifische Nährstoffe und Lebensmittelgruppen identifiziert, die eine entscheidende Rolle in der Gehirnentwicklung des Fötus spielen könnten. Diese Erkenntnisse könnten als Grundlage für verbesserte Ernährungsempfehlungen und Präventionsstrategien dienen, um gesündere Ergebnisse für zukünftige Generationen zu fördern.
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