MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die rasante Entwicklung der Technologie stellt Regulierungsbehörden weltweit vor neue Herausforderungen. Während die Rechenleistung exponentiell wächst und Technologien wie Künstliche Intelligenz und Web3 immer mehr an Bedeutung gewinnen, hinken die gesetzlichen Rahmenbedingungen oft hinterher.
Die Geschwindigkeit, mit der sich Technologien heute entwickeln, übertrifft bei weitem frühere Erwartungen. Moore’s Law, das ursprünglich eine Verdopplung der Rechenleistung alle zwei Jahre prognostizierte, wird mittlerweile alle sechs Monate übertroffen. Dies stellt Regulierungsbehörden vor die Herausforderung, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten. Ein Beispiel dafür ist das EU-Gesetz zur Künstlichen Intelligenz, das im August 2024 in Kraft trat, aber bereits jetzt als veraltet gilt, da es wichtige Entwicklungen wie generative KI und Foundation-Modelle nicht ausreichend berücksichtigt. Die Einführung von Artikel 28b im Juni 2023 zeigt, wie schnell sich der Fokus der Gesetzgebung ändern muss, um mit Innovationen wie Chatbots Schritt zu halten. Die Fragmentierung der Technologiegesetze in separate Bereiche wie KI, Web3 und Cybersicherheit erschwert es Unternehmen und Nutzern, den Überblick zu behalten. Diese Trennung entspricht nicht der Realität, in der moderne Produkte und Dienstleistungen mehrere Technologien integrieren. Ein ganzheitlicher Ansatz zur Regulierung könnte hier Abhilfe schaffen. Ein solcher Ansatz würde die Integration verschiedener Technologien berücksichtigen und sicherstellen, dass Produkte und Dienstleistungen umfassend konform sind. Die Stärken einer Technologie könnten die Schwächen einer anderen ausgleichen, was zu sichereren und vertrauenswürdigeren Lösungen führen würde. Ein Beispiel ist die Unterstützung von Web3 durch KI, um die Effizienz von Smart Contracts zu verbessern, während Blockchain-Technologie für mehr Transparenz und Sicherheit sorgt. Ein proaktiver Regulierungsansatz, der zukünftige technologische Entwicklungen antizipiert, könnte helfen, die Herausforderungen der nächsten fünf bis zehn Jahre zu bewältigen. Prinzipien der verantwortungsvollen Innovation könnten als Grundlage für eine solche Regulierung dienen. Diese Prinzipien betonen die Verantwortung der Entwickler, die potenziellen Risiken neuer Technologien zu erkennen und zu mindern. Ein internationaler, umfassender Regulierungsrahmen, der auf den Prinzipien der verantwortungsvollen Innovation basiert, könnte das Vertrauen der Öffentlichkeit in neue Technologien stärken. Ein solcher Rahmen könnte als ‘Wahrheit in der Technologie’-Gesetz konzipiert werden, ähnlich dem ‘Truth in Securities’-Gesetz von 1933, das nach dem Börsencrash von 1929 eingeführt wurde, um das Vertrauen der Investoren zu stärken. Die Kernprinzipien wie Ehrlichkeit und Transparenz könnten auch in der Technologiebranche Anwendung finden und sicherstellen, dass Produkte sicher, ethisch und datenschutzkonform sind. Eine globale Zusammenarbeit könnte dazu beitragen, Innovationen zu fördern, die einen positiven Beitrag zur globalen Wirtschaft und Gesellschaft leisten.
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