MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Auswirkungen der Vogelgrippe auf die Geflügelindustrie sind weltweit spürbar, und Deutschland bleibt davon nicht verschont. Die Preise für Eier steigen rasant, während die Regale in den Supermärkten zunehmend leerer werden. Diese Entwicklung wirft die Frage auf, ob auch hierzulande bald Rationierungen drohen.
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Die Vogelgrippe hat die Geflügelindustrie weltweit in eine Krise gestürzt. Millionen von Legehennen mussten gekeult werden, was zu einem drastischen Rückgang des Angebots und einem rasanten Anstieg der Eierpreise geführt hat. In den USA sind Eier bereits zu einer Mangelware geworden, und ähnliche Entwicklungen könnten bald auch den deutschen Markt betreffen.
In den Vereinigten Staaten sind die Preise für Eier in den letzten Monaten dramatisch gestiegen. Während ein Dutzend Eier vor einem Jahr noch etwa 2,50 Dollar kostete, liegt der Durchschnittspreis mittlerweile bei fast fünf Dollar. In Metropolen wie New York werden sogar bis zu 13 Dollar für einen Zwölferkarton verlangt. Diese Preisexplosion hat dazu geführt, dass einige Händler Eier einzeln verkaufen, um sie für Verbraucher erschwinglich zu halten.
Auch in Deutschland und Europa ist die Lage angespannt. Der Marktbericht der Deutschen Eier-Union (DEU) beschreibt den Markt als “wie leergefegt”, da die Nachfrage das Angebot deutlich übersteigt. Besonders die traditionelle Ostersaison könnte von den Engpässen betroffen sein, da die Produktion von gefärbten Eiern und Osterbackwaren erschwert wird.
Branchenexperten sehen erste Alarmsignale in Deutschland. Wolfgang Schleicher, Geschäftsführer des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), warnt, dass die Vogelgrippe das Angebot weiter schrumpfen lassen könnte. Bereits jetzt werden immer wieder Legehennen-Bestände gekeult, was die Produktion beeinträchtigt.
Ein weiteres Problem ist Deutschlands Abhängigkeit von Importen. Der Selbstversorgungsgrad liegt bei nur etwa 73 Prozent, und viele Schaleneier und flüssige Eiprodukte werden aus den Niederlanden und Polen importiert. Doch auch dort gibt es Keulungen, was die Engpässe verschärft.
Die steigende Nachfrage nach Eiern trägt ebenfalls zur Krise bei. Eier gelten heute als hochwertiges Protein und sind fester Bestandteil vieler Ernährungspläne. Der Pro-Kopf-Verbrauch lag 2023 bei durchschnittlich 244 Eiern pro Person, ein Plus von acht Stück gegenüber dem Vorjahr.
Auch die Gastronomie spürt die Auswirkungen der Krise. In den USA berechnen Restaurants wie Waffle House einen Eier-Aufpreis von 50 Cent pro Gericht. Experten erwarten, dass auch deutsche Restaurants ihre Speisekarten anpassen müssen, um die gestiegenen Kosten weiterzugeben.
Die Politik beobachtet die Entwicklung genau. In den USA sind die explodierenden Lebensmittelpreise bereits ein Politikum, und auch in Deutschland könnte das Thema in den Fokus rücken, sollte sich die Situation weiter zuspitzen.
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