LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der ehemalige Barclays-Chef Jes Staley steht erneut im Rampenlicht, da er versucht, seinen Ruf in einem Gerichtsverfahren zu rehabilitieren. Nachdem er 2021 aufgrund seiner Verbindungen zu Jeffrey Epstein von seinem Posten zurücktreten musste, kämpft Staley nun gegen ein Verbot der britischen Finanzaufsichtsbehörde, das ihm untersagt, eine leitende Position im Finanzsektor zu bekleiden.

Jes Staley, einst eine prominente Figur in der Finanzwelt, sieht sich erneut mit den Konsequenzen seiner Vergangenheit konfrontiert. Nachdem er 2021 aufgrund seiner Verbindungen zu dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein von seinem Posten als CEO der Barclays Bank zurücktreten musste, versucht er nun, seinen Ruf vor Gericht zu verteidigen. Die britische Finanzaufsichtsbehörde hatte ihm vorgeworfen, die Natur und Dauer seiner Beziehung zu Epstein nicht korrekt offengelegt zu haben, was letztlich zu seinem Rücktritt führte.

Staley, der eine beeindruckende Karriere in der Investmentbanking-Branche vorweisen kann, verlor durch diese Episode nicht nur 18 Millionen Pfund an Gehalt und Boni, sondern auch seinen guten Ruf. Nun strebt er an, das Urteil der Financial Conduct Authority aus dem Jahr 2023 anzufechten, das ihm verbietet, eine leitende Position im Finanzsektor zu übernehmen.

Bereits 2018 war Staley von den Regulierungsbehörden gerügt worden, weil er versucht hatte, einen Whistleblower zu enttarnen, den er für ungerechtfertigte Anschuldigungen gegen einen Kollegen verantwortlich machte. Doch der entscheidende Schlag gegen seine Position bei Barclays war seine Behauptung, dass seine Beziehung zu Epstein „nicht eng“ gewesen sei und vor seiner Übernahme des Spitzenpostens bei der britischen Bank geendet habe.

Eine Sammlung von E-Mails, die von seinem ehemaligen Arbeitgeber JP Morgan veröffentlicht wurden, deutet jedoch darauf hin, dass die Beziehung tatsächlich sehr eng war. In den E-Mail-Austauschen wird von gemeinsamen Aufenthalten in Epsteins Anwesen in New York und auf seiner Privatinsel in den US Virgin Islands berichtet. Eine berüchtigte E-Mail-Korrespondenz zeigt, wie Staley Epstein schreibt: „Das war lustig, grüß Schneewittchen von mir“, worauf Epstein antwortet: „Welchen Charakter möchtest du als nächstes?“ Staley antwortet: „Die Schöne und das Biest!“

Es gibt auch Vorwürfe, dass er und Epstein nach seinem Antritt bei Barclays indirekt in Kontakt geblieben seien. Staleys Anwälte betonen jedoch, dass solche Kontakte von Epstein initiiert worden seien und Staley keine Versuche unternommen habe, Epstein zu kontaktieren.

All dies wird in einem Gerichtsverfahren erörtert, in dem ehemalige Regulierungsbehörden und Führungskräfte als Zeugen auftreten werden. Viele fragen sich, warum Staley, der mittlerweile 68 Jahre alt und äußerst wohlhabend ist, diese erneute öffentliche Aufmerksamkeit sucht. Staley gilt als harter und stolzer Mann, der eine sehr erfolgreiche Karriere an der Wall Street genossen hat. Viele dachten, er sei dazu bestimmt, die Führung seines alten Arbeitgebers JP Morgan zu übernehmen – der größten Investmentbank der Welt.

Intern war er bei den meisten seiner Bankkollegen beliebt. Sein unglücklicher Versuch, einen Whistleblower zu enttarnen, den er für die Verleumdung eines alten Kollegen verantwortlich machte, wurde von einigen – aber nicht allen – als Beweis für seine starke Loyalität gegenüber seinen eigenen Leuten angesehen. Diese Bereitschaft, in den Kampf zu ziehen, wird in den kommenden Tagen zu sehen sein, scheint jedoch unwahrscheinlich, seinen Ruf oder seine zukünftige Position auf das Niveau zurückzubringen, das er vor seinem Ausscheiden bei Barclays genoss.

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Ehemaliger Barclays-Chef kämpft um seinen Ruf
Ehemaliger Barclays-Chef kämpft um seinen Ruf (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)


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