MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie des Ifo-Instituts hat aufgedeckt, dass Frauen nach der Eheschließung signifikante Einkommensverluste erleiden. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die strukturellen und gesellschaftlichen Faktoren, die zu dieser Einkommensminderung führen.
Die Ehe, traditionell als ein Bund der Liebe und Partnerschaft angesehen, birgt für Frauen in Deutschland eine unerwartete finanzielle Herausforderung. Eine aktuelle Untersuchung des Ifo-Instituts zeigt, dass Frauen nach der Heirat im Durchschnitt ein Fünftel ihres Einkommens verlieren. Diese Erkenntnis ist besonders bemerkenswert, da sie unabhängig von der Geburt von Kindern auftritt, was die Annahme widerlegt, dass Kinder der Hauptgrund für den Einkommensverlust sind.
Die Studie beleuchtet, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen der Ehe oft dazu führen, dass Frauen ihre Arbeitszeit reduzieren. Dies geschieht nicht nur aufgrund familiärer Verpflichtungen, sondern auch durch das deutsche Steuersystem, insbesondere das Ehegattensplitting, das finanzielle Anreize schafft, wenn ein Ehepartner weniger verdient. Diese steuerlichen Vorteile führen dazu, dass Frauen häufiger ihre Berufstätigkeit einschränken oder ganz aufgeben.
Interessanterweise zeigt die Untersuchung, dass sich diese Einkommensverluste nicht im Stundenlohn widerspiegeln, sondern in der Arbeitszeitgestaltung. Etwa jede zehnte Frau beendet ihre Berufstätigkeit nach der Heirat, während andere ihre Arbeitszeit um etwa 20 Prozent reduzieren. Gleichzeitig nehmen die hauswirtschaftlichen Tätigkeiten der Ehefrauen zu, während sich das Engagement der Männer in diesem Bereich kaum verändert.
Ein weiterer Aspekt, der in der Studie hervorgehoben wird, ist der Einfluss traditioneller Geschlechterrollen. Frauen aus den alten Bundesländern sind stärker betroffen als ihre ostdeutschen Pendants. Dies deutet darauf hin, dass kulturelle und regionale Unterschiede eine Rolle spielen, wenn es um die Verteilung von Erwerbs- und Hausarbeit geht.
Im internationalen Vergleich steht Deutschland beim Rückgang der Erwerbstätigkeit von Frauen im europäischen Mittelfeld. In Ländern wie den Niederlanden, Irland, der Schweiz und Griechenland sind die Zahlen deutlich höher. Diese internationale Perspektive zeigt, dass die Problematik der Einkommensverluste nach der Heirat kein rein deutsches Phänomen ist, sondern in vielen westlichen Gesellschaften zu beobachten ist.
Die Ergebnisse der Studie werfen wichtige Fragen auf, wie die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen verändert werden können, um eine gerechtere Verteilung von Erwerbs- und Hausarbeit zu fördern. Eine Reform des Ehegattensplittings könnte ein erster Schritt sein, um finanzielle Anreize für eine gleichmäßigere Verteilung der Erwerbsarbeit zu schaffen.
Insgesamt zeigt die Studie, dass die Ehe für Frauen in Deutschland nach wie vor eine Einkommensfalle darstellen kann. Um dies zu ändern, bedarf es nicht nur politischer Reformen, sondern auch eines gesellschaftlichen Umdenkens in Bezug auf Geschlechterrollen und die Verteilung von Erwerbs- und Hausarbeit.
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