E-Ink-Technologie trifft auf interaktive Geschichten: Ein neues Hybrid-Handheld

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die E-Ink-Technologie hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Mit der Einführung von Displays mit 60Hz Bildwiederholrate und farbigen E-Ink-Monitoren hat sich das Spektrum der Anwendungen erheblich erweitert. Ein besonders innovatives Produkt in diesem Bereich ist die Ink Console, ein Hybrid-Handheld, das die Vorteile von E-Ink-Bildschirmen mit interaktiven Geschichten verbindet.

Die Ink Console ist ein einzigartiges Gerät, das sich nicht als Konkurrenz zur Nintendo Switch versteht, sondern vielmehr als Nischenprodukt für Liebhaber von Retro-Textspielen. Mit einem 7,5-Zoll-E-Ink-Bildschirm und einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln bietet es eine Plattform, die speziell für interaktive Geschichten und textbasierte Abenteuer konzipiert wurde. Angetrieben von einem ESP32-D0WDQ6 Dual-Core-Mikroprozessor und ausgestattet mit 4MB Flash-Speicher, vereint es die Funktionen eines traditionellen E-Readers mit denen einer Spielkonsole.

Aufgrund der technischen Einschränkungen von E-Ink-Displays ist die Konsole ideal für interaktive Geschichten, die von alten Textspielen und Abenteuerbüchern inspiriert sind. Beispiele hierfür sind Klassiker wie Zork oder Der Hobbit für den ZX Spectrum. Die Entwickler der Ink Console arbeiten derzeit an einer Reihe von Konzept-Gamebooks, die spannende Expeditionen, tiefsee Abenteuer und immersive Sci-Fi-Erzählungen bieten sollen. Diese Gamebooks können über den integrierten SD-Kartenleser hinzugefügt werden.

Die Spielmechanik der Ink Console basiert auf der Entscheidungsfindung an Schlüsselmomenten der Geschichte, wodurch der Verlauf der Erzählung beeinflusst wird. Das Betriebssystem der Konsole verfügt über ein Inventarsystem zur Verwaltung gesammelter Gegenstände und einige Spiele beinhalten ein Gesundheitssystem. Ein weiteres Highlight ist das ‘You Create’ Software Development Kit, das es Nutzern ermöglicht, eigene interaktive Geschichten zu erstellen, ohne Programmierkenntnisse zu benötigen.

Technisch bietet die Ink Console 8MB PSRAM, ideal für Anwendungen, die mehr Speicher benötigen, wie Grafik- oder komplexe Audiobearbeitung. Zudem verfügt sie über 520KB SRAM, Wi-Fi 4, Bluetooth 4.2, ein analoges Joystick und einen Potentiometer zur Anpassung von Einstellungen und Steuerungen. Ein eingebauter Mono-Lautsprecher, ein Stereo-Kopfhöreranschluss, ein 5.000mAh Lithium-Ionen-Akku und ein Micro-USB-Anschluss zum Aufladen runden die Ausstattung ab.

Die Entwickler von Singular 9, unter der Leitung von Dana Puch, planen eine Crowdfunding-Kampagne auf Crowd Supply, die am 1. März startet. Nach Abschluss der Kampagne soll die Konsole vollständig Open Source werden, um Modifikationen zu ermöglichen. STEP-Dateien für Gehäuseanpassungen und Add-Ons, wie etwa ein externes Mini-Keyboard, werden ebenfalls verfügbar sein, um das klassische Textabenteuer-Erlebnis zu erweitern.

Die Ink Console könnte für Entwickler und Bastler besonders interessant sein, da sie durch ihre Open-Source-Natur viele Möglichkeiten zur Anpassung und Erweiterung bietet. Die Möglichkeit, eigene Hardware-Module zu entwickeln, eröffnet neue Wege für kreative Anwendungen und könnte die Ink Console zu einem beliebten Werkzeug für interaktive Erzählungen machen.

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