SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Behandlung von Multipler Sklerose (MS) hat durch die bahnbrechende Forschung zweier Wissenschaftler einen bedeutenden Fortschritt erfahren. Der amerikanische Neurologe Stephen Hauser und der italienische Epidemiologe Alberto Ascherio wurden für ihre Arbeiten mit dem renommierten Breakthrough Prize ausgezeichnet, der oft als die ‘Oscars der Wissenschaft’ bezeichnet wird.
Die Multiple Sklerose, eine neurodegenerative Erkrankung, die weltweit fast drei Millionen Menschen betrifft, galt lange als unlösbares Rätsel. Doch die Arbeiten von Stephen Hauser und Alberto Ascherio haben neue Wege in der Behandlung eröffnet. Hauser, der seine Karriere der Erforschung von MS widmete, begann seine Arbeit vor über 45 Jahren, als er eine junge Patientin traf, deren Leben durch die Krankheit zerstört wurde. Diese Begegnung prägte seinen Entschluss, die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von MS zu erforschen.
In den 1970er Jahren war die Forschung zu MS von Pessimismus geprägt, da es keine wirksamen Behandlungen gab. Die Krankheit, die das zentrale Nervensystem angreift und zu schweren kognitiven und motorischen Beeinträchtigungen führt, wurde damals ausschließlich mit T-Zellen in Verbindung gebracht. Hauser stellte diese Annahme in Frage und konzentrierte sich auf die Rolle der B-Zellen, einer anderen Art von weißen Blutkörperchen. Seine Forschung führte zu der bahnbrechenden Erkenntnis, dass die Behandlung, die auf B-Zellen abzielt, die Gehirnentzündung bei MS-Patienten um mehr als 90 Prozent reduzieren kann.
Diese Entdeckung öffnete die Tür für neue Behandlungsmöglichkeiten, die das Fortschreiten der Krankheit bei vielen Patienten verlangsamen können. Doch es blieben Fragen offen, insbesondere warum das Immunsystem plötzlich den eigenen Körper angreift. Hier setzte die Forschung von Alberto Ascherio an, der sich mit der geografischen Verteilung von MS beschäftigte. Er stellte fest, dass die Krankheit in tropischen Regionen und in der Nähe des Äquators selten vorkommt, was ihn zu der Vermutung führte, dass ein Virus beteiligt sein könnte.
Nach fast zwei Jahrzehnten intensiver Forschung konnte Ascherio 2022 einen Zusammenhang zwischen dem Epstein-Barr-Virus (EBV) und MS bestätigen. Obwohl die meisten Menschen, die mit EBV infiziert sind, nie an MS erkranken, hatten alle MS-Patienten zuvor eine EBV-Infektion. Diese Erkenntnis bietet Hoffnung auf neue Präventions- und Behandlungsmöglichkeiten für eine Krankheit, die nach wie vor unheilbar ist und deren aktuelle Therapien nicht bei allen Patienten wirken.
Die Arbeiten von Hauser und Ascherio könnten auch Auswirkungen auf die Erforschung anderer neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer oder amyotrophe Lateralsklerose (ALS) haben. Ascherio plant, die Rolle von Virusinfektionen bei diesen Krankheiten weiter zu untersuchen, auch wenn der Zusammenhang derzeit noch theoretisch ist. Die Forschung steht hier an einem Punkt, der mit dem Stand der MS-Forschung vor 20 oder 30 Jahren vergleichbar ist.
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