ARIZONA / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein vielversprechender Ansatz in der Behandlung von Autismus bei Kindern sorgt derzeit für Aufsehen. Ein dreijähriger Junge aus Arizona, der zuvor nicht sprechen konnte, hat nach der Einnahme eines kostengünstigen Medikaments seine ersten Worte geäußert.

Ein neuer Ansatz in der Autismusforschung könnte das Leben vieler betroffener Kinder und ihrer Familien verändern. In Arizona hat ein dreijähriger Junge namens Mason Conner, der zuvor nicht sprechen konnte, nach der Einnahme eines preiswerten Medikaments seine ersten Worte geäußert. Das Medikament, Leucovorin, wird normalerweise zur Unterstützung von Krebspatienten eingesetzt, um deren rote Blutkörperchen während der Chemotherapie zu schützen.

Dr. Richard Frye, ein pädiatrischer Neurologe am Rossignol Medical Center in Arizona, hat die Therapie mit Leucovorin vorgeschlagen. Er vermutet, dass das Medikament bei Kindern mit Autismus helfen kann, indem es eine Blockade im Gehirn umgeht, die verhindert, dass Folsäure, auch bekannt als Vitamin B9, das Gehirn erreicht. Diese Blockade könnte für Kommunikationsprobleme verantwortlich sein.

Folsäure ist entscheidend für die DNA-Synthese und -Reparatur und kommt in ihrer natürlichen Form, Folat, in Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, Erbsen, Linsen und Eiern vor. Studien zeigen, dass etwa sieben von zehn autistischen Kindern Autoantikörper gegen den Folatrezeptor haben, die verhindern, dass Folsäure das Gehirn erreicht, was zu Sprachverzögerungen führen kann.

In einer Studie von Dr. Frye erhielten 44 autistische Kinder mit diesen Autoantikörpern über vier Monate täglich 50 Milligramm Leucovorin. Alle Patienten zeigten Verbesserungen in Sprache, Verhalten, Hyperaktivität, Stimmung, Aufmerksamkeit und Aggression. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2018 bestätigte diese Ergebnisse und zeigte signifikante Fortschritte in der Sprachentwicklung und im Verhalten der Kinder.

Leucovorin ist derzeit nur für Chemotherapiepatienten und bestimmte Formen von Anämie von der FDA zugelassen, kann jedoch off-label für Autismus verschrieben werden. Dr. Frye betont die Notwendigkeit weiterer Studien, um eine FDA-Zulassung für die Anwendung bei Autismus zu erreichen. Er befürchtet jedoch, dass der niedrige Preis des Medikaments Investitionen in die Forschung behindern könnte.

Die bisherigen Ergebnisse sind vielversprechend, und Mason, der nun fünf Jahre alt ist, soll im Herbst in einen regulären Kindergarten eingeschult werden. Diese Entwicklung gibt Hoffnung, dass Leucovorin eine kostengünstige und effektive Therapieoption für viele Kinder mit Autismus darstellen könnte.

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Durchbruch in der Autismusforschung: Günstiges Medikament zeigt Wirkung
Durchbruch in der Autismusforschung: Günstiges Medikament zeigt Wirkung (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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