MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die geopolitischen Spannungen im Schwarzen Meer könnten weitreichende Auswirkungen auf die globale Weizenversorgung haben. Während Russland mit den schlechtesten Bedingungen für Wintergetreide seit Jahrzehnten kämpft, stehen die ukrainischen Exporte unter Druck. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, ob eine neue Weizenknappheit droht.
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Die geopolitische Lage im Schwarzen Meer hat das Potenzial, die weltweite Weizenversorgung erheblich zu beeinflussen. Russland, einer der größten Weizenexporteure der Welt, sieht sich mit den schlechtesten Bedingungen für Wintergetreide seit Beginn der Aufzeichnungen konfrontiert. Gleichzeitig sind die Exportkapazitäten der Ukraine bedroht, was die Unsicherheit auf den globalen Märkten weiter verstärkt.
Obwohl die Weizenkontrakte an der Börse in Chicago derzeit keine globalen Versorgungsängste widerspiegeln, lohnt sich ein genauerer Blick auf die Region des Schwarzen Meeres. Russland und die Ukraine zusammen decken etwa ein Drittel des weltweiten Weizenexports ab. Die anhaltenden Konflikte und politischen Spannungen könnten diese Lieferketten erheblich beeinträchtigen.
Seit dem Beginn der russischen Invasion in die Ukraine verlaufen die Exporte landwirtschaftlicher Produkte des Landes über den rumänischen Hafen Constanța. Diese Umleitung war eine Reaktion auf gezielte Angriffe auf die ukrainische Hafeninfrastruktur. Doch politische Bestrebungen in Rumänien, die Importe ukrainischer Waren zu beschränken, könnten die Situation weiter verkomplizieren.
Die politische Landschaft in Rumänien könnte sich bald ändern, da der kommende Wahlkampf möglicherweise eine Unterbindung der Exporte über Constanța zum Thema macht. Ein solcher Schritt könnte im Interesse rumänischer Landwirte sein, die die Einfuhr ukrainischer Waren als Bedrohung für ihre Märkte sehen. Trotz dieser Unsicherheiten hat der Güterverkehr in Constanța in diesem Jahr um 22,5% zugenommen, unterstützt durch EU-Infrastrukturprojekte.
In Russland selbst wird die Lage der Wintergetreide als prekär eingestuft. Ein historischer Höchststand von 37% minderwertigen Winterkulturen und nur 31% der Ernten in gutem Zustand verdeutlichen die Herausforderungen. Diese ungünstigen Bedingungen wurden durch problematische Aussaatbedingungen im Herbst noch verschärft.
Die Aussichten für die russische Ernte 2025 sind düster, da viele Landwirte planen, auf ertragreichere Ölfrüchte umzusteigen. Erste Prognosen deuten darauf hin, dass die Ernteergebnisse ähnlich wie 2024 ausfallen könnten, das bereits 20% unter dem Rekordergebnis von 2022 lag. Ob sich die Weizenerträge bei besseren Wetterbedingungen erholen können, bleibt abzuwarten.
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