MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Vision von Nikola Tesla, Strom ohne physische Kabel zu übertragen, steht kurz vor der Verwirklichung. Mehr als ein Jahrhundert nach seiner ursprünglichen Idee wird die drahtlose Energieübertragung durch elektromagnetische Technologien Realität.
Die Idee, Strom drahtlos zu übertragen, hat seit ihrer Entstehung im Jahr 1901 durch Nikola Tesla viele Entwicklungen durchlaufen. Teslas Konzept, Energie durch die Ionosphäre der Erde zu senden, war seiner Zeit weit voraus und führte zu seiner finanziellen Notlage, da die damalige Technologie seine Vision nicht unterstützen konnte. Doch seine grundlegenden Ideen legten den Grundstein für moderne Systeme der drahtlosen Energieübertragung.
In den 1960er Jahren begann die Reise von der Theorie zur Praxis, als William C. Brown einen mikrowellenbetriebenen Hubschrauber demonstrierte. Ein bedeutender Durchbruch gelang 1975 in Zusammenarbeit mit der NASA, als 30 Kilowatt über 1,6 Kilometer übertragen wurden, wenn auch mit nur 50 % Effizienz. Diese frühen Experimente zeigten, dass Teslas Konzept wissenschaftlich fundiert war und durch revolutionäre supraleitende Materialien verbessert werden könnte.
Heutige technologische Fortschritte in der Miniaturisierung von Komponenten, der Rechenleistung und der Lasertechnologie haben das Interesse an der drahtlosen Energieübertragung neu entfacht. Moderne Systeme wie EMROD in Neuseeland und Reach Power in den USA nutzen fortschrittliche Mikrowellen- und Radiowellentechnologien, die bemerkenswerte Effizienzraten von 95 % erreichen, mit laufender Forschung, die auf 99 % Effizienz abzielt.
Im Kern verwendet die drahtlose Stromübertragung elektromagnetische Wellen wie Mikrowellen, Radiowellen und Laser, um Energie zwischen Punkten ohne physische Verbindungen zu transportieren. Diese Technologie stellt einen grundlegenden Wandel gegenüber den herkömmlichen Stromverteilungssystemen dar, die seit der Eröffnung des ersten Kraftwerks in Manhattan durch Thomas Edison im Jahr 1882 weitgehend unverändert geblieben sind.
Die potenziellen Anwendungen dieser Technologie gehen weit über den häuslichen Komfort hinaus. Abgelegene Gemeinden, die bisher eine umfangreiche Infrastrukturentwicklung benötigten, könnten durch Empfangsantennen mit Strom versorgt werden, ohne dass kostspielige Übertragungsleitungen erforderlich sind. Diese Innovation könnte insbesondere Entwicklungsländern zugutekommen, in denen ressourcenintensive industrielle Prozesse wie die Stahlherstellung derzeit den Zugang zu Energie einschränken.
Auch Transportsysteme könnten erheblich profitieren. Elektrofahrzeuge könnten während der Fahrt aufgeladen werden, was Reichweitenangst und Batteriebeschränkungen beseitigen würde. Drohnen und unbemannte Luftfahrzeuge könnten kontinuierlich betrieben werden, ohne zur Aufladung landen zu müssen, was Lieferdienste, Überwachungs- und Erkundungsmissionen revolutionieren würde.
Im Weltraum eröffnet die drahtlose Energieübertragung neue Möglichkeiten. Satelliten könnten Energie von boden- oder weltraumbasierten Sendern empfangen, wodurch die Begrenzungen von Solarpanels aufgehoben und die Betriebsdauer verlängert würde. Die Technologie könnte Mond- oder Marsbasen mit Energie versorgen, die von orbitalen Plattformen übertragen wird, ähnlich wie aufkommende Fertigungstechnologien die Weltraumforschung unterstützen.
Im Gegensatz zu vielen futuristischen Technologien, die immer „kurz vor der Marktreife“ stehen, hat die drahtlose Energieübertragung bereits kommerzielle Anwendungen erreicht. Unternehmen wie Powercast und Wi Charge setzen derzeit Systeme ein, die intelligente Sensoren und Beleuchtungseinrichtungen in Geschäften mit Strom versorgen. Diese ersten Implementierungen demonstrieren die praktische Umsetzbarkeit, während Ingenieure verbleibende Herausforderungen angehen.
Die aktuelle Forschungswelle kombiniert historische Prinzipien mit modernen Materialien und Rechenfähigkeiten. Das Ergebnis sind zunehmend effiziente Stromübertragungssysteme, die sich von der theoretischen Möglichkeit zur praktischen Umsetzung bewegen. Während die weitverbreitete Einführung in Haushalten noch einige Jahre entfernt ist, hat sich die Grundlage für Teslas jahrhundertealte Vision fest in die technologische Realität umgesetzt.

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