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WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die US-Armee verfolgt einen neuen Ansatz zum Schutz ihrer Kampfverbände und Fahrzeuge. Weg von der ausschließlichen Ausstattung mit aktiven Schutzsystemen, hin zu einer mehrschichtigen Verteidigungsstrategie, die sowohl aktive als auch passive Schutzmaßnahmen umfasst.



Die US-Armee plant, ihre Strategie zum Schutz von Kampfverbänden und Fahrzeugen grundlegend zu überarbeiten. Anstatt sich ausschließlich auf aktive Schutzsysteme zu verlassen, soll ein mehrschichtiger Ansatz verfolgt werden, der sowohl aktive als auch passive Schutzmaßnahmen integriert. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wandel in der Verteidigungsstrategie der letzten Dekade, in der der Fokus auf der Ausstattung von Fahrzeugen mit aktiven Schutzsystemen lag.

Im Rahmen der Army Futures Command wird derzeit an einer Anforderung für eine Formation Layered Protection gearbeitet. Diese soll der Industrie als “Charakteristik der Bedürfnisse” vorgestellt werden, um Feedback und innovative Lösungen zu erhalten. Ziel ist es, nicht nur Fahrzeuge, sondern auch abgesessene Soldaten und ganze Formationen vor einer Vielzahl von Bedrohungen zu schützen.

Ein zentraler Aspekt der neuen Strategie ist die Kombination von aktiven und passiven Schutzmaßnahmen. Während aktive Systeme wie das Trophy APS von Rafael bereits auf einigen M1 Abrams Panzern in Europa eingesetzt werden, gibt es Herausforderungen bei der Anpassung solcher Systeme für andere Fahrzeugtypen wie den Stryker oder den Bradley Infantry Fighting Vehicle. Die Gewichtszunahme und die Kosten solcher Systeme stellen dabei wesentliche Herausforderungen dar.

Die Armee hat in der Vergangenheit Schwierigkeiten gehabt, ein geeignetes aktives Schutzsystem für den Stryker zu finden. Das von Artis entwickelte Iron Curtain wurde als potenzieller Kandidat betrachtet, jedoch aufgrund von Zeit- und Kostenfaktoren nicht weiterverfolgt. Artis hat kürzlich ein neues System namens Sentinel vorgestellt, das in der Lage sein soll, Bedrohungen von oben abzuwehren, was angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Drohnen und loitering munitions von Bedeutung ist.

Ein weiterer Ansatz könnte darin bestehen, dass ein robotisches Fahrzeug eine Gruppe von Plattformen schützt, sodass nicht jedes Fahrzeug mit schweren Gegenmaßnahmen ausgestattet werden muss. Dies würde eine effizientere Verteilung der Schutzmaßnahmen innerhalb einer Formation ermöglichen.

Die Armee untersucht auch nicht-kinetische Lösungen, wie das jüngste Beispiel der 3. Infanteriedivision zeigt, die während einer Übung im National Training Center erfolgreich Täuschkörper einsetzte, um Kommandoposten zu verbergen. Diese Maskierungstechniken könnten kostengünstige Alternativen zu teuren aktiven Schutzsystemen darstellen.

Ein zentrales Anliegen bleibt die Kosten-Nutzen-Relation der aktuellen Schutzsysteme. Oftmals sind die Gegenmaßnahmen teurer als die abgewehrten Bedrohungen selbst. Hier sieht die Armee erhebliches Potenzial, die Kosten pro Schuss zu senken und damit die Effizienz der Schutzsysteme zu steigern.

Auf der AUSA-Messe präsentierten mehrere Anbieter neue Technologien, die zeigen, wie sich der Markt für Schutzsysteme verändert. Leonardo DRS stellte ein Kit vor, das den Schutz vor Angriffen von oben und loitering munitions verbessern soll. General Dynamics Land Systems präsentierte ein Konzept, das die elektromagnetische Signatur eines hybrid-elektrischen Strykers reduziert und mit einem APS kombiniert.

Die Zukunft des Fahrzeugschutzes: US-Armee setzt auf mehrschichtige Ansätze
Die Zukunft des Fahrzeugschutzes: US-Armee setzt auf mehrschichtige Ansätze (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
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