MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) und autonomen Waffensystemen in das Militär erfordert nicht nur eine Anpassung der Strategien und Taktiken, sondern auch eine grundlegende Überarbeitung der Testverfahren. Dies betonte der erste KI-Chef des US-Verteidigungsministeriums, John “Jack” Shanahan, in einem kürzlichen Vortrag.
Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in militärische Systeme stellt das Verteidigungsministerium der USA vor neue Herausforderungen. John “Jack” Shanahan, der erste Leiter des Joint Artificial Intelligence Center (JAIC), betonte, dass die bisherigen Test- und Evaluierungsverfahren für KI nicht ausreichend sind. Die kontinuierliche Aktualisierung von Software, insbesondere in Krisensituationen, erfordert ein Umdenken in der Herangehensweise.
Traditionell wurden militärische Systeme in einem linearen Prozess entwickelt und getestet, was bei KI nicht mehr praktikabel ist. Während frühere Systeme wie das Theater Battle Management Control System in festen Intervallen aktualisiert wurden, müssen KI-Systeme in Echtzeit angepasst werden, um effektiv zu bleiben. Dies stellt die Frage, wie solche Tests unter Kriegsbedingungen durchgeführt werden können, wenn die Zeit drängt.
Shanahan schlägt vor, dass Tests und Updates auf Einheitsebene durchgeführt werden könnten, anstatt auf zentrale Einrichtungen zurückzugreifen. Dies würde eine schnellere Anpassung an sich ändernde Bedingungen ermöglichen. Er zieht Parallelen zu spezialisierten Trainingsprogrammen wie Top Gun, um die Qualifikation von Personal für KI-Tests zu gewährleisten.
Ein weiteres Problem ist die Akzeptanz von KI durch die Nutzer. Wie Josh Wallin vom Center for a New American Security erläutert, können autonome Systeme in Simulationen hervorragend funktionieren, aber in der Realität auf Widerstand stoßen. Die Einbindung von Bedienern in die Entwicklung und das Testen von Anfang an ist entscheidend, um Akzeptanzprobleme zu vermeiden.
Die Interaktion zwischen verschiedenen autonomen Systemen stellt eine weitere Herausforderung dar. Da es unmöglich ist, jede mögliche Kombination von Umständen zu testen, besteht immer das Risiko unvorhergesehener Verhaltensweisen. Dies erfordert neue Ansätze im Umgang mit solchen Situationen, insbesondere wenn Menschen weniger in den Prozess eingebunden sind.
Die Dringlichkeit, KI-Technologien vor Konkurrenten wie China einzusetzen, könnte dazu führen, dass Testverfahren vernachlässigt werden. Dies birgt das Risiko, dass Systeme auf dem Schlachtfeld nicht wie erwartet funktionieren. Shanahan warnt davor, dass der Gegner immer versuchen wird, unsere Systeme zu kontern.
Insgesamt erfordert die Einführung von KI im Militär eine umfassende Betrachtung des gesamten Lebenszyklus von Systemen, von der Entwicklung über die Tests bis hin zur nachhaltigen Nutzung. Nur so können Risiken minimiert und die Effektivität der Systeme gewährleistet werden.
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