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MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer Welt, die von Krisen und Unsicherheiten geprägt ist, stellt sich die Frage, ob Künstliche Intelligenz eine Rolle in der Politik übernehmen könnte.



In einer Zeit, in der politische Herausforderungen wie Kriege, wirtschaftliche Unsicherheiten und der Klimawandel die Menschheit belasten, wird die Idee diskutiert, ob Künstliche Intelligenz (KI) eine tragende Rolle in der Politik übernehmen könnte. Der Philosoph Ted Lechterman hat drei Szenarien entwickelt, die mögliche Einsatzmöglichkeiten von KI in politischen Prozessen aufzeigen.

Das erste Szenario sieht den Einsatz von Chatbots als Politiker:innen vor. Bereits 2017 gab es in Russland und Neuseeland erste Versuche, bei denen Chatbots gegen menschliche Kandidaten antraten. Diese KI-Systeme könnten theoretisch Vorteile bieten, da sie nicht korrupt sind und rund um die Uhr arbeiten können. Allerdings sind sie anfällig für Cyberangriffe und spiegeln oft die Vorurteile ihrer Trainingsdaten wider. Zudem fehlt ihnen die menschliche Empathie und das moralische Urteilsvermögen, was sie für politische Ämter ungeeignet macht.

Ein weiteres Szenario ist die KI-gestützte direkte Demokratie. Hierbei könnten Bürger:innen ihre politischen Präferenzen in persönliche KI-Agenten einspeisen, die dann eigenständig verhandeln und Gesetze entwerfen. Dies könnte das Vertrauen in die Demokratie stärken und die Wahlbeteiligung erhöhen. Doch die Verantwortung würde bei den Entwickler:innen der Algorithmen liegen, und es bleibt fraglich, ob die Bürger:innen die komplexen Systeme ausreichend verstehen können.

Das radikalste Szenario ist die sogenannte Algocracy, bei der politische Entscheidungen vollständig von Algorithmen getroffen werden. In einer solchen Welt wäre menschlicher Input überflüssig, wenn KI bessere Entscheidungen treffen könnte. Doch selbst wenn diese Technologie Realität würde, blieben Fragen zur Autonomie der Bürger:innen und zur Transparenz der Entscheidungen offen. Diese Vorstellung zwingt uns, über die grundlegenden Werte der Demokratie nachzudenken.

Obwohl die vollständige Ersetzung menschlicher Politiker:innen durch KI derzeit wenig sinnvoll erscheint, könnte KI in Zukunft unterstützend wirken. Sie könnte politische Prozesse nachvollziehbarer machen und komplexe Informationen besser aufbereiten. Damit KI die Demokratie stärkt und nicht gefährdet, sind jedoch klare ethische Richtlinien und Transparenz erforderlich.

Die Diskussion um den Einsatz von KI in der Politik zeigt, dass technologische Entwicklungen nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die politischen Strukturen beeinflussen können. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen in den kommenden Jahren gestalten werden und welche Rolle KI letztlich in der Politik spielen wird.

Die Zukunft der Demokratie: Künstliche Intelligenz als neuer Kanzler?
Die Zukunft der Demokratie: Künstliche Intelligenz als neuer Kanzler? (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)
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