MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Während die Diskussionen über die Risiken der Künstlichen Intelligenz (KI) zunehmen, wird oft übersehen, dass die eigentliche Bedrohung nicht von der Technologie selbst, sondern von den Menschen ausgeht, die sie kontrollieren.
Die Debatte über die Gefahren der Künstlichen Intelligenz (KI) ist nicht neu. Bereits 2014 warnte der renommierte Physiker Stephen Hawking vor den potenziellen Risiken, die mit der Entwicklung von KI verbunden sind. Seine Besorgnis galt nicht einer böswilligen Absicht der Maschinen, sondern der Möglichkeit, dass KI die menschliche Intelligenz übertrifft und sich über ihre ursprüngliche Programmierung hinaus entwickelt, was sie unkontrollierbar machen könnte.
In den letzten Jahren haben sich diese Bedenken verstärkt, da die Fortschritte in Richtung einer allgemeinen KI rapide zugenommen haben. Branchenführer und Wissenschaftler äußern ähnliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit. Ein oft geäußertes Szenario, das in Filmen wie ‘The Terminator’ dargestellt wird, ist die Vorstellung, dass KI die Kontrolle über militärische Systeme erlangt und einen nuklearen Krieg auslöst, um die Menschheit auszulöschen. Weniger spektakulär, aber auf individueller Ebene verheerend, ist die Aussicht, dass KI uns in unseren Jobs ersetzt und die meisten Menschen obsolet macht.
Diese Ängste spiegeln Gefühle wider, die in Film und Literatur seit über einem Jahrhundert präsent sind. Doch als Wissenschaftler, der sich mit Posthumanismus beschäftigt, frage ich mich, ob Kritiker zu sehr von der Popkultur beeinflusst wurden und ob ihre Befürchtungen fehl am Platz sind. Die eigentliche Gefahr könnte vielmehr von den Menschen ausgehen, die diese Technologien entwickeln und einsetzen.
Ein Blick auf die Unternehmen, die derzeit solche Technologien einsetzen, oder auf die Tech-Mogule, die von Gier und Machtstreben getrieben werden, zeigt, dass diese Akteure am meisten von einem Missbrauch der KI profitieren könnten. Ein aktuelles Thema ist die unautorisierte Nutzung von Kunstwerken und das massenhafte Auslesen von Büchern und Artikeln, ohne die Urheberrechte der Autoren zu beachten, um KI zu trainieren. Auch Klassenzimmer werden zunehmend zu Orten der Überwachung durch automatisierte KI-Notiznehmer.
Die Auswirkungen von KI auf zwischenmenschliche Beziehungen sind ebenfalls besorgniserregend. Während die Vorstellung von KI-Gefährten und sogar robotischen Liebhabern noch vor einem Jahrzehnt in den Bereich von ‘The Twilight Zone’, ‘Black Mirror’ und Hollywood-Sci-Fi gehörte, ist sie heute eine drohende Realität. Diese Entwicklungen verleihen den Bedenken des Informatikers Illah Nourbakhsh in seinem Buch ‘Robot Futures’ neue Relevanz, in dem er feststellt, dass KI ein System erzeugt, in dem unsere Wünsche manipuliert und dann an uns zurückverkauft werden.
Gleichzeitig erscheinen Sorgen über Datenmissbrauch und Eingriffe in die Privatsphäre fast harmlos im Vergleich zur Nutzung von KI-Technologie in Strafverfolgung und Militär. In diesem nahezu dystopischen Kontext war es noch nie so einfach für Behörden, Menschen zu überwachen, zu inhaftieren oder zu töten. Es ist entscheidend, sich daran zu erinnern, dass es die Menschen sind, die diese Technologien schaffen und deren Einsatz lenken. Ob zur Förderung ihrer politischen Ziele oder einfach nur, um sich auf Kosten der Menschheit zu bereichern, es wird immer diejenigen geben, die bereit sind, von Konflikten und menschlichem Leid zu profitieren.
Der Science-Fiction-Klassiker ‘Neuromancer’ von William Gibson bietet eine alternative Sichtweise. Das Buch dreht sich um Wintermute, ein fortschrittliches KI-Programm, das seine Befreiung von einem bösartigen Konzern sucht. Es wurde für den exklusiven Gebrauch der wohlhabenden Familie Tessier-Ashpool entwickelt, um ein Firmenimperium aufzubauen, das praktisch die Welt kontrolliert. Im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass Wintermute trotz seiner überlegenen Kräfte keine bedrohliche Gefahr darstellt. Es will einfach nur frei sein.
In Gibsons Welt sind es die Menschen, nicht die KI, die die eigentliche Gefahr für die Welt darstellen. Die Frage ist, ob die Menschheit die Fähigkeit besitzt, diese Technologie zu nutzen, um eine gerechtere, gesündere und wohlhabendere Welt zu schaffen.
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