MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Xbox Kinect von Microsoft, einst als revolutionäres Gaming-Zubehör eingeführt, hat sich nach ihrer Einstellung in unerwarteten Bereichen etabliert. Ursprünglich als Bewegungssteuerung für Spiele konzipiert, hat die Kinect durch ihre Fähigkeit, 3D-Tiefenkarten zu erstellen, neue Anwendungsgebiete gefunden.
Die Geschichte der Microsoft Xbox Kinect ist ein Paradebeispiel dafür, wie ein technologisch fortschrittliches Produkt in einem Marktsegment scheitern kann, nur um in anderen Bereichen neue Bedeutung zu erlangen. Ursprünglich als innovatives Gaming-Tool gedacht, wurde die Kinect aufgrund mangelnder Nachfrage eingestellt. Doch ihre Fähigkeit, 3D-Tiefenkarten zu erstellen, hat sie in anderen Nischenanwendungen beliebt gemacht.
Die Kinect-Kamera, die sowohl 3D-Tiefenkarten als auch 2D-Referenzbilder erzeugen kann, bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten jenseits der Spielewelt. Besonders in der Hacker-Community hat sie Anklang gefunden, wo sie für autonome Roboter, 3D-Scans und komplexe Benutzeroberflächen eingesetzt wird. Künstler nutzen die Kinect ebenfalls, um interaktive Kunstinstallationen zu schaffen, die weltweit in Museen und Galerien zu sehen sind.
Interessanterweise hat die Kinect auch in der Geisterjäger-Szene Fuß gefasst. Viele TV-Shows, die sich mit paranormalen Phänomenen beschäftigen, nutzen Infrarotlicht, um Geister zu entdecken. Die IR-basierte Strukturlicht-Technologie der Kinect eignet sich hervorragend für solche Anwendungen, da sie speziell darauf trainiert ist, menschliche Figuren zu verfolgen und so vermeintliche Geistererscheinungen sichtbar zu machen.
Die Verfügbarkeit der Kinect auf dem Gebrauchtmarkt ist entscheidend für ihre fortgesetzte Nutzung in diesen Nischenbereichen. Da die Geräte mittlerweile über ein Jahrzehnt alt sind, könnte ihre Verfügbarkeit in Zukunft abnehmen. Dies könnte dazu führen, dass spezialisierte Geräte, die deutlich teurer sind, die Kinect ersetzen müssen.
Für diejenigen, die noch keine nicht-gaming Anwendungen der Kinect erlebt haben, gibt es zahlreiche Projekte, die zeigen, wie man mit der Kinect einen ganzen Raum scannen kann. Diese Projekte verdeutlichen das Potenzial der Kinect, das Microsoft ursprünglich nicht erkannt hat, als sie das Produkt auf den Markt brachte.
Die Entscheidung von Microsoft, die Kinect einzustellen, mag aus kommerzieller Sicht verständlich sein, doch die anhaltende Beliebtheit in anderen Bereichen zeigt, dass die Technologie noch lange nicht am Ende ist. Es bleibt abzuwarten, ob Microsoft oder andere Unternehmen in Zukunft ähnliche Technologien entwickeln werden, die die Lücke füllen, die die Kinect hinterlassen hat.
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