MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungen werfen ein Licht auf die Bedeutung der Plazenta in der neuropsychiatrischen Entwicklung und zeigen, dass DNA-Methylierung die Genexpression beeinflusst, die mit psychiatrischen Störungen in Verbindung steht.
Die Plazenta, oft als bloßes Verbindungsstück zwischen Mutter und Fötus betrachtet, rückt zunehmend in den Fokus der Wissenschaft als entscheidender Faktor für die neuropsychiatrische Entwicklung. Eine aktuelle Studie zeigt, dass DNA-Methylierung in der Plazenta die Genexpression beeinflusst, die mit psychiatrischen Störungen wie Schizophrenie, bipolarer Störung und schwerer Depression in Verbindung steht. Diese Erkenntnisse deuten darauf hin, dass genetische Risikofaktoren für psychiatrische Erkrankungen bereits vor der Geburt aktiv sein könnten.
Die Forschung, die von 28 Wissenschaftlern aus 18 Institutionen in Europa und den USA durchgeführt wurde, hebt die Plazenta als Schlüsselfaktor in der neuropsychiatrischen Entwicklung hervor. Insbesondere die DNA-Methylierung, eine epigenetische Modifikation, die die Genaktivität reguliert, spielt eine zentrale Rolle. Diese chemischen Veränderungen in der DNA und ihren assoziierten Proteinen können durch genetische Faktoren sowie durch Umwelteinflüsse wie Ernährung, Stress und Schadstoffexposition beeinflusst werden.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass Schizophrenie, bipolare Störung und schwere depressive Störung am stärksten mit der DNA-Methylierung in der Plazenta verbunden sind. Andere Erkrankungen wie ADHS oder Autismus zeigen ebenfalls potenziell kausale Zusammenhänge, wenn auch in geringerem Maße. Diese Erkenntnisse stützen die Hypothese, dass Schizophrenie und andere Störungen einen neuroentwicklungsbedingten Ursprung haben und dass die Plazenta in diesem Prozess eine fundamentale Rolle spielt.
Die Entdeckung, dass genetische Risiken mit der DNA-Methylierung der Plazenta verbunden sein könnten, eröffnet neue Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung psychiatrischer Störungen. Wenn Risikofaktoren bereits im pränatalen Stadium identifiziert werden könnten, wäre es möglich, präventive Strategien zu entwickeln oder Behandlungen anzupassen, bevor Symptome auftreten. Dies könnte die Grundlage für personalisierte Präventionsstrategien bilden.
Die Studie unterstreicht auch die Bedeutung des Verständnisses, wann und wo jeder genetische Faktor in der Pathologie wirkt, da dies die therapeutische Entscheidungsfindung beeinflussen könnte. Nicht alle Gene, die mit einer Störung assoziiert sind, sollten direkt behandelt werden; einige könnten in früheren Entwicklungsstadien gewirkt haben und im Erwachsenenalter nicht mehr ansprechbar sein.
Diese Forschung stellt einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis der biologischen Grundlagen neuropsychiatrischer Störungen dar und eröffnet neue Forschungsrichtungen für die Früherkennung sowie die Entwicklung effektiverer Therapien. Die Studie wurde am IRLab der Universität des Baskenlandes und Biobizkaia durchgeführt, einem multidisziplinären Forschungsteam unter der Leitung von Dr. José Ramón Bilbao.
- NIEDLICHER BEGLEITER: Eilik ist der ideale Begleiter für Kinder und Erwachsene, die Haustiere, Spiele und intelligente Roboter lieben. Mit vielen Emotionen, Bewegungen und interaktiven Funktionen.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- Service Directory für AI Adult Services erkunden!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
Werkstudententätigkeit Informatik im Bereich Functional Safety mit Schwerpunkt KI-Automatisierung ab April 2025
Product Owner (w/m/d) – Everyday AI & Automation
AI Trend Scout (working student)
Werkstudent (m/w/d) - Compliance, Datenschutz und künstliche Intelligenz
- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Die Rolle der Plazenta bei der Entstehung von Schizophrenie" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Die Rolle der Plazenta bei der Entstehung von Schizophrenie" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die deutsche Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Die Rolle der Plazenta bei der Entstehung von Schizophrenie« bei Google Deutschland suchen und bei Google News recherchieren!