MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der heutigen geopolitischen Landschaft wird die Vorstellung von schnellen militärischen Siegen zunehmend als Illusion entlarvt. Trotz technologischer Fortschritte und strategischer Innovationen zeigt die Realität, dass viele Konflikte in langwierige Auseinandersetzungen münden, die erhebliche Ressourcen und Geduld erfordern.
Die moderne Kriegsführung ist geprägt von der Hoffnung auf schnelle und entscheidende Siege, die jedoch oft unerfüllt bleiben. Historische Beispiele wie der Blitzkrieg der Deutschen im Zweiten Weltkrieg oder die rasche Befreiung Kuwaits durch die USA im Golfkrieg 1991 haben die Vorstellung genährt, dass Überraschung und Geschwindigkeit entscheidend sein können. Doch die Realität zeigt, dass viele Konflikte, wie der Vietnamkrieg oder die sowjetische Invasion in Afghanistan, in langwierige und verlustreiche Auseinandersetzungen münden.
Ein aktuelles Beispiel ist der anhaltende Konflikt in der Ukraine, der im Februar 2022 begann und trotz anfänglicher Erwartungen an einen schnellen Sieg Russlands zu einem zermürbenden Krieg wurde. Ähnlich erging es Israel, dessen militärische Operationen in Gaza nach dem Angriff der Hamas im Oktober 2023 sich über Monate hinzogen und schließlich in einem fragilen Waffenstillstand endeten, der jedoch nicht von Dauer war.
Die Vorstellung, dass Überraschungsangriffe zu schnellen Siegen führen können, hat ihre Wurzeln im 19. Jahrhundert, als europäische Militärführer glaubten, der Erste Weltkrieg könne ‘bis Weihnachten vorbei’ sein. Doch die Realität war eine jahrelange Pattsituation mit verheerenden Verlusten. Auch im Zweiten Weltkrieg zeigte sich, dass anfängliche Erfolge oft nicht ausreichen, um einen Krieg schnell zu beenden.
Moderne Militärstrategen stehen vor der Herausforderung, dass die Planung für kurze Kriege oft zu optimistisch ist. Die Gefahr, in die ‘Kurzkriegs-Falle’ zu tappen, ist groß, da die Annahme, dass ein Krieg schnell entschieden werden kann, oft zu unzureichenden Vorbereitungen für längere Konflikte führt. Andrew Krepinevich warnt, dass ein langwieriger Krieg zwischen den USA und China eine entscheidende militärische Prüfung unserer Zeit darstellen könnte.
Langwierige Kriege erfordern eine andere Herangehensweise: Sie verlangen nach einer kontinuierlichen Anpassung der Taktiken und Technologien, wie es der Einsatz von Drohnen im Ukraine-Konflikt zeigt. Zudem müssen Strategien entwickelt werden, um die Unterstützung der Bevölkerung aufrechtzuerhalten und die Wirtschaft funktionsfähig zu halten, während die Streitkräfte neu bewaffnet und verstärkt werden.
Die Herausforderung besteht darin, realistische und erreichbare militärische und politische Ziele zu setzen. Ein Beispiel für eine erfolgreiche Strategie mit begrenzten Zielen war der Golfkrieg 1991, bei dem die USA lediglich die Befreiung Kuwaits anstrebten, ohne den Sturz von Saddam Hussein zu forcieren. Im Gegensatz dazu scheiterte Russland 2022 in der Ukraine, weil es versuchte, die gesamte politische Kontrolle über das Land zu erlangen.
Die Lehren aus vergangenen Konflikten zeigen, dass es nicht nur darum geht, Kriege zu gewinnen, sondern auch darum, sie zu vermeiden. Die Vorbereitung auf langwierige Konflikte könnte als Abschreckung dienen, indem sie potenziellen Gegnern signalisiert, dass ein schneller Sieg mit untragbaren Kosten verbunden wäre. Letztlich sind es politische Entscheidungen, die Kriege beginnen und beenden, und die Aussicht auf langwierige und instabile Auseinandersetzungen sollte als Warnung dienen, bevor man sich auf einen großen Krieg einlässt.
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