MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Im Jahr 2000 brachte IBM die Festplattenserien Deskstar 40GV und 75GXP auf den Markt, die schnell berüchtigt wurden. Besonders die 75GXP erlangte durch ihre hohen Ausfallraten traurige Berühmtheit und erhielt von Nutzern den Spitznamen ‘Deathstar’.
Die Einführung der IBM 75GXP im Jahr 2000 markierte einen Wendepunkt in der Geschichte der Festplattentechnologie. IBM, ein Pionier in der Entwicklung von Speicherlösungen, entschied sich, mit der 75GXP neue Wege zu beschreiten, indem erstmals Glasscheiben als Trägermaterial verwendet wurden. Diese Innovation sollte die Speicherkapazität erhöhen, führte jedoch zu unerwarteten Problemen.
Die 75GXP-Serie umfasste Modelle mit Kapazitäten von 15 bis 75 GByte. Trotz der technischen Ambitionen von IBM wurde die Serie schnell zum Synonym für Ausfälle. Nutzer berichteten von häufigen Headcrashes und dem berüchtigten ‘Click of Death’, einem Geräusch, das das bevorstehende Versagen der Festplatte ankündigte. Diese Probleme wurden auf Vibrationen und Schmiermittelablagerungen zurückgeführt, die die Funktion der Schreib-Lese-Köpfe beeinträchtigten.
Die Entscheidung, Glasscheiben zu verwenden, erwies sich als riskant. Berichte über das Ablösen der Magnetschicht und die damit verbundenen Datenverluste häuften sich. IBM versuchte, mit Firmware-Updates und Testprogrammen gegenzusteuern, doch die Schäden waren bereits angerichtet. Die Deskstar 75GXP wurde von der Fachzeitschrift PC World als eines der schlechtesten Tech-Produkte aller Zeiten eingestuft.
Der wirtschaftliche Schaden für IBM war erheblich. Im Jahr 2001 verzeichnete das Unternehmen einen deutlichen Rückgang im Festplattengeschäft, was schließlich zur Entscheidung führte, die Festplattensparte 2002 an Hitachi zu verkaufen. Diese Transaktion markierte das Ende einer fast 50-jährigen Ära der Festplattenentwicklung bei IBM.
Hitachi führte die Geschäfte unter dem Namen Hitachi Global Storage Technologies (HGST) weiter, bis das Unternehmen 2012 von Western Digital übernommen wurde. Teile der Produktion mussten aufgrund kartellrechtlicher Auflagen an Toshiba abgegeben werden. Heute sind Seagate, Toshiba und Western Digital die letzten verbliebenen großen Hersteller von Festplatten.
Die Geschichte der IBM 75GXP zeigt, wie technologische Innovationen sowohl Chancen als auch Risiken bergen können. Sie verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich Unternehmen in der schnelllebigen Welt der Technologie stellen müssen, und wie wichtig es ist, auf Marktveränderungen flexibel zu reagieren.
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