MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Planet Merkur, der sonnennächste Planet unseres Sonnensystems, bietet eine faszinierende Mischung aus extremen Temperaturen und geologischen Rätseln. Seine Nähe zur Sonne und das Fehlen einer schützenden Atmosphäre führen zu drastischen Temperaturunterschieden zwischen Tag- und Nachtseite.

Der Merkur, der sonnennächste Planet, ist ein faszinierendes Beispiel für die extremen Bedingungen, die in unserem Sonnensystem herrschen können. Mit einer Entfernung von nur etwa 60 Millionen Kilometern zur Sonne wird seine Oberfläche tagsüber auf bis zu 430 Grad Celsius erhitzt, während die Temperaturen nachts auf minus 170 Grad Celsius fallen können. Diese extremen Unterschiede sind vor allem auf das Fehlen einer Atmosphäre zurückzuführen, die auf anderen Planeten wie der Erde als Wärmespeicher fungiert.

Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal des Merkur ist sein überproportional großer Metallkern, der etwa 80 Prozent des Planetenradius ausmacht. Diese ungewöhnliche Struktur wirft viele Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die geologische Geschichte des Planeten. Wissenschaftler vermuten, dass die Zusammensetzung des Merkur auf eine Reihe von Kollisionen in der Frühzeit des Sonnensystems zurückzuführen sein könnte, die den Planeten seiner ursprünglichen Kruste beraubt haben.

Die NASA-Mission MESSENGER, die den Merkur zwischen 2011 und 2015 umkreiste, lieferte wertvolle Daten über die Beschaffenheit der Planetenoberfläche. Diese Daten zeigen, dass die Kruste des Merkur eine Porosität von 9 bis 18 Prozent aufweist, was auf eine ähnliche Zusammensetzung wie die hellen Teile der Mondkruste hindeutet. Diese Porosität beeinflusst den Wärmetransport innerhalb des Planeten erheblich, da sie die Wärme, die durch den Zerfall radioaktiver Elemente im Inneren entsteht, nach außen leitet.

Ein weiteres faszinierendes Phänomen des Merkur ist seine 3:2-Spin-Orbit-Resonanz. Während der Planet dreimal um seine eigene Achse rotiert, umkreist er die Sonne zweimal. Diese Resonanz führt zu einem einzigartigen Muster der Oberflächentemperaturen, das in den Polregionen sogar die Bildung von Eis ermöglicht. In tiefen Kratern, die nie Sonnenlicht erhalten, wird das Vorhandensein von Eis vermutet, was angesichts der extremen Temperaturen auf der Tagseite des Planeten besonders bemerkenswert ist.

Die geologischen Strukturen des Merkur, insbesondere die großen Einschlagbecken, bieten weitere Einblicke in die Geschichte des Planeten. Diese Becken, die durch Asteroideneinschläge entstanden sind, zeigen Unterschiede im Schwerefeld, die auf die Umverteilung von Gesteinsmassen hinweisen. Solche Einschläge führten zu einer Umverteilung von leichterem Krustenmaterial und dichterem Mantelmaterial, was zu einer höheren Anziehungskraft in diesen Regionen führt.

Die europäisch-japanische Mission BepiColombo, die 2026 den Merkur erreichen wird, soll weitere Erkenntnisse über die geologischen und magnetischen Eigenschaften des Planeten liefern. Mit neuen Instrumenten an Bord wird erwartet, dass BepiColombo die bisherigen Erkenntnisse über den Merkur vertieft und möglicherweise neue Rätsel aufdeckt, die die Wissenschaftler noch lange beschäftigen werden.

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Die Extreme des Merkur: Hitze, Kälte und ihre Auswirkungen auf den Planeten
Die Extreme des Merkur: Hitze, Kälte und ihre Auswirkungen auf den Planeten (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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