LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die britische Inflationslandschaft zeigt Fortschritte, da die Inflation dem 2-Prozent-Ziel der Bank of England (BoE) näherkommt. Trotz der positiven Entwicklungen bleibt die Skepsis auf den Finanzmärkten bestehen.
Die britische Inflationslandschaft hat in den letzten Monaten bemerkenswerte Fortschritte gemacht. Die Inflation nähert sich dem angestrebten 2-Prozent-Ziel der Bank of England (BoE), während die Zinssätze auf 4,75 Prozent gesunken sind. Diese Entwicklungen sind ein Zeichen dafür, dass die BoE ihre geldpolitischen Maßnahmen erfolgreich umsetzt, um die Wirtschaft zu stabilisieren und das Vertrauen der Märkte zu stärken.
Vor einem Jahr waren die Erwartungen noch düsterer. Die Prognosen gingen davon aus, dass die Inflationsrate im Vereinigten Königreich über 3 Prozent und die Zinssätze über 5 Prozent liegen würden. Zudem wurde ein Anstieg der Arbeitslosenquote auf 5 Prozent erwartet. Die aktuelle Realität sieht jedoch anders aus: Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,3 Prozent, was auf eine stabilere wirtschaftliche Lage hinweist.
Trotz dieser positiven Entwicklungen bleibt eine gewisse Skepsis auf den Finanzmärkten bestehen. Anleger verlangen nach wie vor eine Risikoprämie für britische Inflationsanleihen, die in anderen Ländern wie den USA, Frankreich oder Deutschland nicht gefordert wird. Diese Risikoprämien spiegeln die anhaltenden Unsicherheiten wider, die mit der britischen Wirtschaft verbunden sind.
Die kurzfristigen Inflationserwartungen für das Vereinigte Königreich liegen bei rund 4 Prozent, während langfristig 3 Prozent erwartet werden. Diese Erwartungen sind höher als die in Frankreich und Deutschland, wo die Markterwartungen näher am 2-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank liegen. Eine entscheidende Änderung steht im Jahr 2030 bevor, wenn die Methode zur Berechnung des britischen Einzelhandelspreisindexes (RPI) angepasst wird.
Diese Anpassung könnte die Markterwartungen um etwa einen Prozentpunkt senken, doch bleiben die Erwartungen über dem Zielwert der BoE. Clare Lombardelli, stellvertretende Gouverneurin der BoE, betonte kürzlich die Notwendigkeit, der Gefahr einer anhaltend hohen Inflation mehr Gewicht beizumessen. Die BoE plant, die restriktive Geldpolitik schrittweise abzubauen, während sie weitere Hinweise auf die Beständigkeit der Inflation abwartet.
Die Erwartungen an Zinssatzsenkungen in den USA haben sich seit der Wahl von Donald Trump stark verändert, was wiederum die britischen Markterwartungen beeinflusst. Die aktuelle Haushaltslockerung im Vereinigten Königreich und eine gewisse Abhängigkeit von der Fed tragen zu dieser Dynamik bei. In Europa selbst blieben die Markterwartungen für Zinssätze unverändert stabil, was auf eine gewisse Unabhängigkeit der europäischen Märkte hinweist.
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