Die Auswirkungen der Raumfahrt auf den menschlichen Körper

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Erforschung des Weltraums hat in den letzten Jahrzehnten bedeutende Fortschritte gemacht, doch die Auswirkungen auf den menschlichen Körper sind noch nicht vollständig verstanden.

In der heutigen Zeit, die oft als die zweite Raumfahrt-Ära bezeichnet wird, stehen nicht nur technologische Fortschritte im Vordergrund, sondern auch die Frage, wie sich Raumflüge auf den menschlichen Körper auswirken. Ein bemerkenswertes Beispiel ist die von der NASA gesponserte Studie, die die Veränderungen im Körper des Astronauten Scott Kelly untersuchte, der fast ein Jahr auf der Internationalen Raumstation verbrachte, im Vergleich zu seinem auf der Erde gebliebenen Zwillingsbruder Mark Kelly. Während einige Veränderungen wie Muskelatrophie und eine Zunahme der Körpergröße um zwei Zoll erwartet wurden, waren andere Ergebnisse überraschender: Scotts Sehvermögen verschlechterte sich, die Zusammensetzung der Bakterien in seinem Darm veränderte sich, und die Funktion von Tausenden seiner Gene wurde beeinflusst. Nach seiner Rückkehr stiegen die Entzündungsmarker in seinem Blut auf ein Niveau, das Labortests kaum messen konnten, was einen Forscher dazu veranlasste, sich zu fragen, wie er überlebt hat. Bis heute haben nur zwei Dutzend Menschen, die Amerikaner der Apollo-Missionen, die niedrige Erdumlaufbahn verlassen, und das nur für weniger als zwei Wochen. Eine Mission zum Mars, die sowohl die USA als auch China für die 2030er Jahre in Betracht ziehen, könnte Jahre dauern. In einem Artikel für die Jubiläumsausgabe der New Yorker Zeitschrift besuchte der Autor Dhruv Khullar eine abgelegene Region in Utah, um die Mars Desert Research Station zu besuchen, eine Einrichtung, die eine grobe Annäherung an das Leben auf dem Roten Planeten bietet, komplett mit Raumanzügen, Luftschleusen, Rovern und einem zweistöckigen zylindrischen Habitat. Es war einer der seltsamsten Orte, die er je besucht hat, und doch war es unendlich vertrauter als alles, was die ersten Menschen auf dem Mars erleben werden. Ein Forscher erklärte: „Ich glaube einfach nicht, dass wir von kürzeren Missionen auf längere Missionen extrapolieren können. Dies sind biologische Systeme. Irgendwann könnten sie einfach die Fähigkeit verlieren, zu kompensieren.“ Die psychologischen Herausforderungen einer Marsmission könnten die körperlichen Belastungen sogar übertreffen. Die Vorstellung, acht monotone Monate in die Nacht zu starren, wirft Fragen auf, wie Astronauten ihre Konzentration aufrechterhalten und Rancor oder lähmende Melancholie vermeiden könnten.

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