MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Psychologie gibt es immer wieder neue Erkenntnisse, die unser Verständnis von menschlichem Verhalten erweitern. Eine besonders interessante Entdeckung betrifft die Augen als potenziellen Indikator für Psychopathie.
Die Forschung zur Psychopathie hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Wissenschaftler der Universitäten Cardiff und Swansea haben herausgefunden, dass die Pupillenreaktion auf emotionale Reize ein physischer Marker für psychopatische Tendenzen sein könnte. Diese Entdeckung könnte neue Wege in der klinischen Beurteilung und Behandlung von Straftätern eröffnen.
Psychopathen sind bekannt für ihre emotionale Kälte und ihr manipulatives Verhalten. Diese Eigenschaften spiegeln sich auch in ihrer physiologischen Reaktion wider. Während die Pupillen von Nicht-Psychopathen bei der Betrachtung von verstörenden Bildern typischerweise größer werden, bleibt diese Reaktion bei Psychopathen aus. Dies wird als ‘psychopathischer Blick’ bezeichnet und könnte ein Hinweis auf eine emotionale Insensibilität gegenüber bedrohlichen Informationen sein.
Die Studie, die erstmals 2018 veröffentlicht wurde, zeigt, dass Psychopathen zwar auf positive Bilder mit normaler Pupillenerweiterung reagieren, jedoch bei negativen Reizen eine abnormale Reaktion zeigen. Dies deutet darauf hin, dass Psychopathie nicht mit einer allgemeinen emotionalen Unfähigkeit verbunden ist, sondern vielmehr mit einer spezifischen Insensibilität gegenüber Bedrohungen.
Professor Nicola Gray von der Swansea University, die die klinische Aufsicht für das Projekt übernahm, betont die Bedeutung dieser Erkenntnisse. Sie könnten helfen, objektive, physiologische Beweise für emotionale Defizite zu liefern, die das kriminelle Verhalten von Psychopathen untermauern. Dies könnte in Zukunft die klinische Bewertung und Intervention in Straftäterpopulationen unterstützen.
Dr. Robert Snowden von der Cardiff University ergänzt, dass viele psychopathische Straftäter mutig und selbstbewusst erscheinen, was durch das Fehlen von Angstgefühlen erleichtert wird. Diese emotionale Kälte ermöglicht es ihnen, kaltblütig zu handeln, ohne dass Emotionen im Weg stehen.
Obwohl der Begriff ‘Psychopath’ keine offizielle Diagnose darstellt, wird er oft mit antisozialer Persönlichkeitsstörung (ASPD) verwechselt. Dr. David Tzall, ein lizenzierter Psychologe, erklärt, dass Psychopathie ein Persönlichkeitskonstrukt ist, das eine Reihe von zwischenmenschlichen, affektiven und Verhaltensmerkmalen beschreibt, die denen von ASPD ähneln.
Die Forschungsergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie wir psychopatische Merkmale erkennen und behandeln. Sie bieten eine neue Perspektive auf die emotionale Verarbeitung und könnten dazu beitragen, die Prävention und Behandlung von Straftaten zu verbessern.
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